Erste Bischofsweihe nach China-Vatikan-Abkommen

 (DR)

Der Vatikan hat die Weihe des ersten chinesischen Bischofs Yao Shun bestätigt. Yao, neuer Leiter der Diözese Jining im Norden Chinas, habe den entsprechenden Auftrag von Papst Franziskus erhalten, wie dies auch während der Zeremonie erklärt worden sei, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni am Dienstag mit. Es handle sich um die erste Bischofsweihe im Rahmen des im September 2018 geschlossenen vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und China über Bischofsernennungen. 

Der 54-jährige Liturgieexperte Yao Shun war im August 2019 in der Kathedrale von Jining von Suiyüans Erzbischof Paul Meng Qinglu geweiht worden. Das Bistum Jining, auch als Ulanqab bekannt, liegt im Autonomen Gebiet Innere Mongolei. Es war seit dem Tod von Bischof John Liu Shigong 2017 vakant.

Im September 2018 hatte der Vatikan mit Peking ein vorläufiges Abkommen zur Regelung von Bischofsernennungen geschlossen. In dem Zusammenhang hob Franziskus die Exkommunikation mehrerer Bischöfe auf, die zwar von den chinesischen Behörden anerkannt sind, aber ohne päpstliche Zustimmung geweiht worden waren. Umgekehrt erkennt Peking bislang nur wenige sogenannte Untergrundbischöfe an.

Schätzungen zufolge sind 9 bis 10 Millionen der knapp 1,4 Milliarden Einwohner der Volksrepublik China Katholiken; amtliche Angaben sprechen von 6 Millionen. Neben einer regierungsnahen, staatlich zugelassenen "Patriotischen Vereinigung" gibt es die sogenannte Untergrundkirche in erklärter Gemeinschaft mit dem Papst. (KNA)