Merkel lädt zum Integrationsgipfel ins Kanzleramt

"Erwartungen steuern - Orientierung geben

Migrantenverbände, Kirchenvertreter und Politiker treffen sich am 2. März zum 11. Integrationsgipfel im Bundeskanzleramt. Beim Integrationsgipfel soll es auch darum gehen, wie die Demokratie gegen Rassismus verteidigt werden kann.

Integrationsgipfel im Kanzleramt / © Jens Büttner (dpa)
Integrationsgipfel im Kanzleramt / © Jens Büttner ( dpa )

Schon vor dem offiziellen Start wollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Integrationsbeauftragte Annette Widmann-Mauz (CDU) mit rund 60 Vertretern von Migrantenorganisationen ein Gespräch zum rassistischen Anschlag von Hanau führen.

In der hessischen Stadt hatte ein 43-jähriger Deutscher vor wenigen Tagen neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Er tötete anschließend wohl auch seine Mutter und sich selbst.

Blick auf Anschläge der jüngsten Vergangenheit 

CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz / © Steffen Kugler  (Bundesregierung)
CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz / © Steffen Kugler ( Bundesregierung )

Der Integrationsgipfel selbst wird sich ebenfalls mit den Morden von Hanau und den anderen Anschlägen der jüngsten Vergangenheit beschäftigen. Es soll auch darum gehen, wie die Demokratie gegen Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus und andere Formen von Menschenfeindlichkeit verteidigt werden kann.

Die Integrationsbeauftragte Widmann-Mauz hat diesmal die Phase vor der Zuwanderung als Schwerpunkt gewählt, unter dem Motto "Erwartungen steuern - Orientierung geben". 

Einwanderer bereits im Herkunftsland vorbereiten

Es soll insbesondere darum gehen, wie Einwanderer bereits im Herkunftsland auf Deutschland vorbereitet werden können.

Aus dem Bundeskabinett kommen neben Innenmister Horst Seehofer (CSU) Sozialminister Hubertus Heil (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Auch der kanadische Minister für Einwanderung, Flüchtlinge und Staatsbürgerschaft, Marco Mendicino, reist an. 

Vertreter aller Bundestagsfraktionen, also von Union, SPD, FDP, Grünen, Linken und AfD werden gleichfalls erwartet. 

19. Februar 2020: Anschlag in Hanau

Am Abend des 19. Februar 2020 erschoss der 43-jährige Tobias R. an mehreren Tatorten in Hanau innerhalb von sechs Minuten neun Frauen und Männer: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Er handelte aus rassistischen Motiven.

Gemälde erinnert an die Opfer von Hanau / © Andreas Arnold (dpa)
Gemälde erinnert an die Opfer von Hanau / © Andreas Arnold ( dpa )
Quelle:
dpa