Hatte der Treffpunkt für Gamer jährlich sonst bis zu 370.000 Besucher nach Köln gezogen, findet die weltweit bedeutendste Computerspielemesse in diesem Jahr wie so viele andere Veranstaltungen ausschließlich digital im Netz statt. Doch die Branche gibt sich zuversichtlich.
Ohne Ticket und Anstehen
"Digital können wir", sagt Felix Falk, Geschäftsführer des Branchenverbands game, der Deutschen Presse-Agentur. Vom 27. bis zum 30. August öffnet die Gamescom ihre digitalen Pforten. Ein Ticket zu lösen, braucht diesmal niemand. Auch das Anstehen in langen Reihen entfällt.
Am Abend des 27. macht eine große Eröffnungsshow den Auftakt. Über "Gamescom Now" finden Besucher nach der Registrierung zum Beispiel sämtliche Inhalte und Ankündigungen von Entwicklern, Publishern und Partnern, Interviews und Live-Demos. Auch Cosplayer oder Retro-Fans kommen hier auf ihre Kosten.
"Immense Herausforderung"
Lange hatten die Macher noch darauf gehofft, dass Ende August die Messe - vielleicht mit Einschränkungen, aber grundsätzlich wie gewohnt - stattfinden könnte. "Dann aber in wenigen Monaten auch konzeptionell etwas ganz Neues auf die Beine zu stellen, das war eine immense Herausforderung", sagt Falk.
"Ich bin froh, dass wir es hinbekommen haben." Weit mehr als 300 Partner haben die Ausrichter für ihr Online-Spektakel gewinnen können.
Die Hälfte sind Neuzugänge
"Ich finde, es ist eine herausragende Zahl", sagte Koelnmesse-Chef Gerald Böse vergangene Woche. Bei mehr als der Hälfte der Partner handle es sich im Vergleich zur Gamescom-Ausgabe 2019 um Neuzugänge.
Eine prominente Zusage gab es unter anderem von dem bei Gamern sehr populären Konzern Activision Blizzard. "Digital können wir noch viel mehr Leute erreichen", sagt Verbandsvertreter Falk. Die "weltweite Strahlkraft der Gamescom" könne so komplett genutzt werden.