Es drohten Instabilität, eskalierende Gewalt und Entwicklungsrückschritte um Jahrzehnte. "Alles, was in Afghanistan in den vergangenen Jahren erreicht wurde, ist sehr fragil."
"Bisher keine Stabilität gefunden"
Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon ergänzte: "Die westlichen Truppen verlassen nun in sehr kurzer Zeit eines der für die Zivilbevölkerung unfriedlichsten und gefährlichsten Länder der Welt, das in den 20 Jahren ihrer Präsenz keine Stabilität gefunden hat."
Allein im Jahr 2021 habe die Zahl der Kriegstoten bereits um 30 Prozent zugenommen, die Gewalt werde auch weiterhin ein alltäglicher Begleiter der Zivilbevölkerung in Afghanistan bleiben.
Droht Dürre im Land?
Zusätzlich zeichnet sich laut Caritas wegen geringer Schneefälle im Winter eine Dürre ab. "Schon das allein wird die humanitäre Lage extrem verschlechtern", so Müller. Zu erwarten sei, dass noch mehr Afghanen das Land verlassen wollten.
"Die jungen Afghanen brauchen Bildung, Arbeit, medizinische Versorgung und ausreichend Zugang zu Lebensmitteln und sauberem Wasser, sonst droht dem Land ein Exodus." aritas
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