Harry Luck über glückliche Spießer

Wie spießig ist das denn?

Jung sein, cool sein, sexy sein. Das ist anstrengend, enorm anstrengend. Ständig muss man dem neuesten Trend nachlaufen, den neuesten Schnitt tragen, im hippsten Club mit dem hippsten Getränk herum stehen.

Autor/in:
Johannes Schröer
Harry Luck schätzt Gartenzwerge / © privat
Harry Luck schätzt Gartenzwerge / © privat

Macht Euch alle locker, empfiehlt Harry Luck in seinem Buch: "Wie spießig ist das denn? Warum Filterkaffee, Kurzarmhemden und Pauschalurlaub uns trotzdem glücklich machen". Im domradio.de Interview erzählt er, wie entspannt er das Leben genießt, seitdem er auf alle hippen Trends pfeift.

Jugend will sich abgrenzen und erklärt den Alltag und die Rituale der Eltern für uncool. Aber gwinnt man damit neue Freiheiten? "Nein, ganz im Gegenteil", sagt Harry Luck: "Es ist befreiend, sich nicht ständig rechterfertigen zu müssen, wenn man voll uncool im Lokal eine Apfelschorle trinkt oder Kurzarmhemden trägt, die von sogenannten Modepäpsten strengstens verboten sind."  Spießig sein führe zu einem ganz neues Selbstbewußtsein, sich dem Marschbefehl der Trendsetter entgegen zu setzen und zu sagen, ich tue das, was ich für richtig halte, was gut für mich ist, ohne anderen damit zu schaden.  

Harry Luck hat ein witziges und durchaus informatives Bekenntnisbuch geschrieben. In vielen Einzelbeispielen vom Genuss eines Eierlikörs bis zum Kirchgang am Sonntag erzählt er, warum er ein glücklicher Spießer ist, der sich nach Feierabend in sein tapeziertes Wohnzimmer mit Schrankwand setzt und ZDF schaut. In dem Vorwort zur "Hommage ans Spießertum" schreibt Manuel Andrack: "Jeder Leser wird sich darin wiederfinden, mal mehr, mal weniger, und feststellen, wie spießig er dann doch ist".  


 

Quelle:
DR