Erzbistum Köln will neue Missbrauchsfälle rückhaltlos aufklären

Volle Verantwortung für die Taten übernehmen

Es ist genau fünf Jahre her, dass Fälle von sexuellem Missbrauch am Berliner Canisius-Kolleg öffentlich wurden. Der Fall war allerdings nur die Spitze des Eisbergs. Immer neue Fälle in katholischen Einrichtungen wurden und werden bekannt.

Collegium Josephinum (bis 1997) (DR)
Collegium Josephinum (bis 1997) / ( DR )

Unlängst  traten Internatsschüler aus dem Erzbistum Köln mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit  – sie wurden am erzbischöflichen Knaben-Konvikt  "Collegium Josephinum" von Kirchenvertretern missbraucht. "Ich habe großen Respekt vor dem Mut der Betroffenen, ihr Leid öffentlich zu machen und damit auch andere Betroffene zur Offenlegung zu ermutigen“, erklärte Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Er bat alle betroffenen ehemaligen Schüler des Konvikts um Entschuldigung für das, was ihnen von kirchlichen Mitarbeitern angetan wurde. Das Erzbistum Köln will nun im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts die volle Verantwortung für die Taten übernehmen und so auch die Präventionsarbeit gegen sexuellen Missbrauch weiter stärken. Wie genau das aussehen soll, und welche Lehren die Amtskirche bislang aus den Skandalen gezogen hat – darüber diskutieren Opfervertreter und Experten.

Zu Gast sind Professor Werner Becker, Sprecher von fünf Missbrauchs-Opfern des ehemaligen erzbischöglichen Collegiums Josephinum in Bad Münstereifel, und Oliver Vogt, Präventionsbeauftragter und Leiter der Stabsstelle Prävention und Intervention beim Generalvikariat des Erzbistums Köln.

Moderation: Peter Kolakowski

 


Das Collegium Josephinum in Bad Münstereifel wurde 1997 geschlossen (DR)
Das Collegium Josephinum in Bad Münstereifel wurde 1997 geschlossen / ( DR )