Musik aus der Renaissance zu Maria Himmelfahrt

"Gaudeamus omnes in Domino"

Am 15. August feiert die Katholische Kirche das Hochfest Maria Himmelfahrt. Vor allem in der Zeit der Renaissance entstanden zahlreiche Messvertonungen, die sich auf dieses Fest beziehen. Dazu kommen Chorwerke, die biblische Texte oder frei gedichtete Gebete über Maria als Grundlage haben. In Musica erklingen Werke von Costanzo Festa, Josquien des Prez und Thomas Luis de Victoria.

Gottesmutter Maria (KNA)
Gottesmutter Maria / ( KNA )

Victoria schrieb zum Beispiel die Missa Gaudeamus. Der Titel zitiert den damals vorgeschriebenen Eingangsgesang für dieses Fest: „Gaudeamus omnes in Domino”. Die Übersetzung des Textes heißt komplett: Freuen wir uns alle im Herrn, feiern wir den festlichen Tag zu Ehren der Jungfrau Maria. An deren Aufnahme freuen sich mit uns die Engel und loben Gottes Sohn. Dieser Text taucht bei der Messvertonung von Victoria natürlich nicht auf, weil die Worte der Heiligen Messe feststehen und nicht verändert werden dürfen.

Der Zusammenhang zum Text ergibt sich aus einer älteren Motette, die den Eingangsgesang vertont hat und eine Art musikalischer Steinbruch für die Komposition ist. Das war ein gängiges Kompositionsprinzip der damaligen Zeit. Victoria entwickelte im konkreten Fall eine sechsstimmige Messe, die immer wieder Bezug auf die Motette nimmt.

Die Missa Gaudeamus ist eine typische Messe von ihm: leuchtende Farbigkeit, eine weitgefasste Harmonik und die Schönheit des Klangs passen sehr gut zum Marienhochfest.