Pontifikalamt im Paderborner Dom

Liborifest in Paderborn

DOMRADIO.DE hat am Liborisonntag das Pontifikalamt aus dem Paderborner Dom mit Erzbischof Hans-Josef Becker übertragen. Es sangen und musizierten der Paderborner Domchor, die Domkantorei, Soli und Orchester unter der Leitung von Thomas Berning. An der Orgel: Tobias Aehlig

 Libori-Fest im Erzbistum Paderborn  / © J.-Nicolas Ottersbach (DR)
Libori-Fest im Erzbistum Paderborn / © J.-Nicolas Ottersbach ( DR )

"Das Libori-Fest strahlt alljährlich Lebensfreude und Glaubensfreude aus". So hat der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker seine Predigt begonnen. Er erinnerte an die Aussagen Jesu "Ihr seid das Salz der Erde" und "ihr seid das Licht der Welt" erinnert. Nur mit Christus, so sagte Erzbischof Becker, nur "in seinem Licht finden wir das Leben". Nicht nur die Welt sei auf das Licht angewiesen, das Licht brauche auch die Welt. Die Christen seien auch für die Welt da. Im Sinne des synodalen Wegs hat er auf die gemeinsame Zukunft der Kirche aufmerksam gemacht, auf den Weg, den man nur gemeinsam gehen kann - im Himmel und auf Erden.

In Paderborn ist am Wochenende mit dem Libori-Fest eines der größten Volksfeste Deutschlands gestartet. An ihm nehmen 25 Bischöfe und Äbte aus 13 Ländern teil. Das neuntägige Fest geht auf das Jahr 836 zurück. Damals wurden die Gebeine von Liborius (348-397), der Bischof von Le Mans war, nach Paderborn überführt. So entstand eine der ältesten Städtepartnerschaften. Es steht in diesem Jahr unter dem Leitwort "Im Himmel und auf Erden".

"Die Freude der Festwoche, das gemeinsame Miteinander in den Gottesdiensten wie auf der Kirmes lassen uns vielleicht auch ein Stückchen vom Himmel im Alltag erahnen", erläutert Erzbischof Becker das Libori-Leitwort. Das Libori-Fest sei ein Ereignis, bei dem sich Himmel und Erde zu berühren scheinen. Das gelte vor allem für den Ursprung des Libori-Festes, führt der Paderborner Erzbischof aus: "Als vor über 1180 Jahren die Reliquien des heiligen Liborius aus seinem französischen Heimatbistum Le Mans nach Paderborn überführt wurden, wurde der 'Liebesbund ewiger Bruderschaft' zwischen den beiden Bistümern begründet, eine Freundschaft, die auf Erden geschlossen wurde, die fast 1200 Jahre, Kriege und Verwerfungen überdauert hat und die deswegen wohl 'himmlischen' Beistand gehabt haben muss."

Am Sonntag, an dem das Hochfest des heiligen Liborius gefeiert wird, begann um 9 Uhr das Pontifikalamt, dem Erzbischof Hans-Josef Becker als Zelebrant vorstand. Es wurde in Konzelebration mit allen anwesenden Bischöfen gefeiert. Zu Gehör kam die Missa brevis in C, KV 259, die "Orgelsolo-Messe" von Wolfgang Amadeus Mozart. Im Anschluss an den festlichen Gottesdienst folgte die traditionelle Prozession mit dem Allerheiligsten und dem Libori-Schrein durch die Stadt mit eucharistischem Segen.


Pontifikalamt am Libori-Sonntag / © Thomas Throenle (Erzbistum Paderborn)

Der Liborischrein auf dem Domplatz / © Thomas Throenle (Erzbistum Paderborn)

Libori-Fest im Erzbistum Paderborn  / © Jan Hendrik Stens  (DR)
Libori-Fest im Erzbistum Paderborn / © Jan Hendrik Stens ( DR )