Nach der von Erzbischof Hans-Josef Becker geleiteten Festandacht mit zahlreichen bischöflichen Gästen und vielen hundert Mitfeiernden in der Bischofskirche wurde der vergoldete Schrein mit den Reliquien des heiligen Liborius in einer Prozession um den Paderborner Dom herum zurück in die Krypta des Gotteshauses getragen. Erzbischof Hans-Josef Becker und Weihbischof Hubert Berenbrinker segneten auf dem Weg der Prozession durch die dicht gedrängt stehenden Menschen zahlreiche Kinder und auch Erwachsene.
Mit Gesängen und Gebeten wurde das Allerheiligste, das in einer Monstranz auf dem Altar stand, in der Sakramentsandacht verehrt. Jesus wurde als das „Brot des Lebens“ in einem Lesungstext aus dem Johannesevangelium dargestellt, gemeinsam beteten die Gläubigen die „Litanei von der Anbetung Jesu Christi“. Domchor und Gemeinde sangen im Wechsel das Lied „Gottheit tief verborgen“. Nach einem Gebet zum Gedenken an den heiligen Liborius sowie dem anschließenden Te Deum spendete Erzbischof Becker den sakramentalen Segen.
Prozession und Segen
Schließlich bildete sich am Ende der Festandacht die festliche Prozession, an der die bischöflichen Gäste aus der Weltkirche, das Metropolitankapitel, Priester, Diakone, Vertreter der Ordens-Christen und Laien teilnahmen. Mit dem Reliquienschrein zog die Prozession über den Marktplatz und den kleinen Domplatz durch die Gassen des „Libori-Pottmarkts“ zur Krypta des Hohen Domes. Dabei segneten Erzbischof Hans-Josef Becker und Weihbischof Hubert Berenbrinker viele Kinder und auch Erwachsene. Auch Menschen mit einer Behinderung wurden während der Prozession von den Bischöfen gesegnet. Erzbischof Becker und Weihbischof Berenbrinker wechselten auch immer wieder Worte mit Menschen, die den Weg der Prozession säumten.
Libori-Tusch und Beisetzung
Zu Beginn und am Schluss der Prozession erschallte, wie bereits bei der Reliquien-Erhebung am vorausgegangenen Samstag, der Libori-Tusch, gespielt von Bläsern des Bahnsozialwerk Blasorchesters unter der Leitung von Andreas Steins. Während der Prozession kam es immer wieder zu spontanem Applaus, als der Reliquienschrein und die Bischöfe vorbei zogen. Im Anschluss an die Prozession wurden die Reliquien des Bistumspatrons in der Krypta des Hohen Doms unter dem dortigen Altar beigesetzt.
Der feierliche Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von den Sängerinnen und Sängern des Domchores, der Domkantorei und der Mädchenkantorei unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Berning und von Domorganist Tobias Aehlig an der Orgel des Hohen Doms.
Der Abschluss des Triduums mit der Rückführung des Reliquienschreins des Bistumspatrons markiert die „Halbzeit“ des Libori-Festes. Unter dem diesjährigen Leitwort des Libori-Festes „Im Himmel und auf Erden“ werden noch bis Sonntag täglich Pontifikalämter im Hohen Dom gefeiert. Im Hochchor des Doms wird dann eine silberne Büste des heiligen Liborius aufgestellt sein, die ebenfalls Reliquien des Paderborner Dom-, Bistums- und Stadtpatrons enthält.