Kapitelsamt im Kölner Dom

Fünfter Sonntag der Osterzeit

 In seiner Predigt hat sich Domdechant Robert Kleine der Frage gewidmet, ob die Kirche in Zeiten von Corona "systemrelevant" sei. "Für das Leben, die Kultur und für die Gesellschaft sind wir mit unserer Botschaft relevant", meint Kleine.

Kölner Dom (shutterstock)

Die Kirche zeige Relevanz, wenn sie verkündet, dass es darum geht, den Nächste und den Fernen zu lieben und in diesen Zeiten Solidarität zu zeigen. Und so liege es an uns, die frohe Botschaft und die Hoffnung, die über das aktuelle Geschehen hinausgeht, weiterzutragen, so Kleine.

DOMRADIO.DE übertrug am fünften Sonntag der Osterzeit das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit Domdechant Robert Kleine. Es hat ein Quintett des Mädchenchores am Kölner Dom gesungen. Kantor war Oliver Sperling. An der Orgel: Winfried Bönig

"Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!" (Joh 14,1)

Auslegung zum Sonntagsevangelium  (Joh 14,1-12) von Josef Blank

In der Sprache des Evangelisten Johannes wird niemals das Substantiv „der Glaube“ (pistis), sondern stets das Verbum „glauben“ (pisteúein) verwendet. Das ist auch hier der Fall. In Übereinstimmung mit der urchristlichen Tradition bezeichnet er mit dem Wort jenes fundamentale menschliche Verhalten, das dem Anspruch der Offenbarung, wie er sich in Jesus bekundet, entspricht. Zwar ist der Glaube Antwort auf das Wort der Heilsbotschaft, aber er ist zugleich auch ein festes Vertrauen, der „Erschütterung des Herzens“ entgegengesetzt, also innere Ruhe und Festigkeit des Herzens, durch welche die Erschütterung überwunden, aufgehoben ist. In dieser Aussage werden Glauben an Gott und Glauben an Jesus zueinander in Parallele gesetzt!

Aus: Magnificat. Das Stundengebet. Mai 2020


Blick in den Kölner Dom / © Val Thoermer (shutterstock)
Blick in den Kölner Dom / © Val Thoermer ( shutterstock )

Domkantor Oliver Sperling / © Beatrice Tomasetti (DR)
Domkantor Oliver Sperling / © Beatrice Tomasetti ( DR )