Laut der Tageslesung sei Jesus der Retter, der als der gute Hirte komme: "Um die Verletzten zu verbinden und die Verlorenen zu suchen." Auch im Tagesevangelium gebe es einen wichtigen Hinweis, sagte Schwaderlapp. Dort heiße es nämlich: "Was ihr dem Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan." Schwaderlapp sagte dazu: "Dann heißt das doch, dass sich Jesus Christus mit jedem Einzelnen von uns identifiziert." Er werde von jedem von uns eins, egal ob dieser Mensch und sympathisch sei oder nicht.
"Wir sind schon gerettet. Christus ist schon in mein Leben eingestiegen." Die Kunst des Christseins sei dann, mit diesem Retter zusammenzuleben. Das heiße, mit seinen Augen in die Welt zu schauen, die Menschen als Ort anzusehen, an dem Christus wohne und sie so zu betrachten, wie er sie betrachtet: "Hier und da ermutigend, Trost spendend, zuhörend, vielleicht auch ermahnend aber immer in Liebe."
Christus der Sieger
Durch seine Auferstehung sei Christus auch der Sieger. "Haben wir Christus als den Sieger vor Augen?", fragte Schwaderlapp.
"Wenn ja, dann helfe er uns, an dieser Welt nicht zu verzagen, uns nicht von der Traurigkeit vereinnahmen zu lassen, sondern uns die Freude über Christus im Herzen zu bewahren, der der der Sieger ist über Sünde und Tod."
Christus der Richter
Sehr ernst sei, dass Christus auch der Richter sei, fügte Schwaderlapp hinzu: "... Der scheiden wird die Guten von den Bösen." Die ewige Strafe sei genauso wenig nicht aus dem Evangelium herauszureden wie das ewige Leben. "Wir werden uns vor ihm verantworten müssen", mahnte Schwaderklapp.
Das sei eine Ehre für den Menschen: "Denn es bedeutet, dass wir die Freiheit haben und für das Gute zu entscheiden. Verantworten bedeutet, für die Taten einstehen zu können." Verantwortung sei eine Folge der Freiheit, die Gott den Menschen gegeben habe. "Das Gericht ist insofern eine Konsequenz der Liebe – die die Freiheit schenkt und die Freiheit, die sich verantworten muss."
Christkönigssonntag bei DOMRADIO.DE
DOMRADIO.DE übertrug am Christkönigssonntag das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit Weihbischof Dominikus Schwaderlapp. Es sang die Domkantorei Köln unter der Leitung von Winfried Krane. An den Orgeln: Winfried Bönig und George Warren
Christus ist der Herr über den ganzen Kosmos. Er hält die Zeit in seinen Händen. Er ist das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende jeglicher Existenz. Er ist der König, der sich wie der gute Hirt um seine Herde sorgt und den Verlorenen nachgeht. Vor Pilatus sagt Jesus: »Ich bin ein König; ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme« (Joh 18,37).
Das Christkönigsfest wurde von Papst Pius XI. 1925 eingeführt. Indem es am letzten Sonntag des Kirchenjahres gefeiert wird, macht es sichtbar, dass der erhöhte Herr das Ziel unserer irdischen Pilgerschaft ist.
Der letzte Sonntag im Kirchenjahr ist in den evangelischen Kirchen in Deutschland und der Schweiz der Ewigkeitssonntag, auch Totensonntag genannt. In den Gottesdiensten richtet sich der Blick beim Gedenken an die Verstorbenen des vergangenen Kirchenjahres auf das ewige Leben.
Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, November 2020, www.tedeum-beten.de
Die Domkantorei wollte eigentlich mit der Kölner Domkapelle am Sonntag ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Corona hat nicht nur die für heute geplante Beethovenmesse unmöglich gemacht, auch das große Oratorium "Lux in tenebris" zum Gedächtnis an das Kriegsende im Mai, das Bachsche Weihnachtsoratorium im Dezember und so einige Hochämter hier im Dom sind dem Virus zum Opfer gefallen. Zur Zeit dürfen sie singen, aber nicht proben. Trotzdem werden am Sonntag immerhin 24 der rund 60 Sängerinnen und Sänger beisammen sein, um Christus, dem König, auch ohne Probe zu huldigen.