Elisabeth, die Landgräfin von Thüringen ist eine der beeindruckendsten Frauen ihrer Zeit und wahrscheinlich darüber hinaus. Gäbe es sonst heute noch so viele Werke und Einrichtungen, die ihren Namen tragen? Und dabei war ihr Start echt alles andere als einfach.
Mit vier Jahren wird sie aus heirats- und machtpolitischen Gründen aus ihrer Heimat Ungarn nach Thüringen gebracht und muss im fremden Land mit fremder Sprache auf der Wartburg aufwachsen. Als der ihr zugedachte Landgrafensohn stirbt, wird sie einfach mit dem Nächsten verlobt und verheiratet.
Das war dann allerdings ein großes Glück. Denn diesen Ludwig hat sie sehr geliebt. Was den Machthabern dort ziemlich egal war. Elisabeth hat sehr glücklich in ihrer Ehe mit Ludwig gelebt und mit ihm drei Kinder gehabt.
Als er auf der Reise zum Kreuzzug gestorben ist, wäre sie vor Trauer und Herzeleid fast gestorben. Jegliche wieder aus Machtkalkül angebahnten Hochzeiten hat sie ausgeschlagen. Aber dann hat sie sich wieder gefangen.
Sie hatte viel von Franziskus von Assisi gehört und schon in Eisenach Franziskaner in die Stadt geholt. Nach ihrem Beispiel hat sie dann ihr Leben Gott geweiht, ihren Witwensitz, zu einem Hospital gemacht und Kranken und Armen gedient.
Also alles - die Ehe mit ihrem Gatten Ludwig, die tiefe Trauer um ihn, die Liebe zu ihren Kindern, die Weihe an Gott und den Dienst an den Kranken und Armen hat sie immer mit ganzem, vollem und liebendem Herzen getan. Das finde ich so schön und ein gutes Bild für uns, die wir so in verschiedenen Lebenssituationen sind.
Tun wir doch alles, was im Moment dran ist - die Arbeit, das vielfältige Engagement, das Beten, das Kranksein, die Pflege von Angehörigen und Kindern, das Altwerden - immer alles mit ganzem Herzen und mit großer Liebe. Mehr ist von uns eigentlich nicht verlangt, aber auch nicht weniger. Alles in großer Liebe tun.