Elisabeth von Thüringen (1207-1231), auch Elisabeth von Ungarn genannt, ist eine der populärsten Heiligengestalten der katholischen Kirche. Auch bei Protestanten steht sie in hohem Ansehen. In aufopfernder Hingabe an Arme und Kranke verfolgte sie das Ziel vollkommener Christus-Nachfolge. Schon zu Lebzeiten stand sie im Ruf der Heiligkeit; vier Jahre nach ihrem Tod wurde sie heiliggesprochen.
Durch Heiratspolitik war die ungarische Königstochter Elisabeth, geboren im heutigen Bratislava (deutsch Preßburg) oder im ungarischen Sarospatak, im Alter von vier Jahren an den thüringischen Landgrafenhof auf die Wartburg bei Eisenach gekommen. 1221 heiratete sie Landgraf Ludwig IV. Bereits Elisabeths Eisenacher Zeit war geprägt von persönlicher Entsagung und tätiger Nächstenliebe. Nach dem Kreuzfahrertod ihres Mannes 1227 lebte Elisabeth in Marburg. Sie gründete ein Armenhospital, pflegte Kranke. Im November 1231 starb sie mit nur 24 Jahren.
Elisabeth gilt als "Heilige der Caritas"; eine Vielzahl von Kirchen und karitativen Einrichtungen ist nach ihr benannt, vor allem in Ungarn, der Slowakei und Deutschland. Sie ist Patronin Hessens und Thüringens, der Bistümer Erfurt und Fulda, zudem der Waisen, Bettler und Kranken. Ihr Festtag in der katholischen Kirche ist ihr Todestag, der 17. November; ihr Gedenktag in Deutschland ist wie auch in der evangelischen und in der anglikanischen Kirche der 19. November. (kna/06.09.2021)