Ende 2020 hat Baden-Württemberg erstmals Polizeirabbiner ernannt. Für Württemberg wurde Rabbiner Shneur Trebnik von der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) eingesetzt. Als Polizeirabbiner für Baden betreut künftig Rabbiner Moshe Flomenmann die Polizisten und Polizeischüler. Die Ernennung der Polizeirabbiner gilt zunächst für zwei Jahre.
Zu den Aufgaben der Polizeirabbiner gehört nach Auskunft der IRGW unter anderem, die Polizisten und angehenden Polizeibeamten für jüdische Themen und die Bekämpfung von Antisemitismus zu sensibilisieren. Zudem könnten sie auch einen präventiven Bildungsberag leisten. Als Vorbild für die Einführung von Polizeirabbinern dienten Israel und die USA, wo es schon seit Langem Polizeirabbiner gibt.
Eine ihrer wichtigsten Aufgaben wird es sein, Polizeibeamten notwendiges Wissen über das heutige jüdische Leben in Deutschland als selbstverständlichem Bestandteil der Gesellschaft zu vermitteln. Darüber hinaus werden die Polizeirabbiner allen Angehörigen der Polizei als Vertrauens- und Ansprechpersonen zur Verfügung stehen.
Auch die Bundeswehr bekommt Militärrabbiner. Zunächst sollen bis zu zehn Rabbiner für die jüdischen Soldaten in der Bundeswehr tätig werden. In Berlin wird zur Verwaltung ein Militärrabbinat eingerichtet, das von einem Militärbundesrabbiner geleitet wird. Ende 2019 hatten Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und der Zentralrat der Juden in Deutschland einen Staatsvertrag über die jüdische Militärseelsorge unterzeichnet. (juedische-allgemeine.de)