Dies teilte die Erzdiözese am Mittwoch mit. Das waren 3,2 Millionen Euro mehr als im Jahr davor. Das Vermögen aller sieben Stiftungen stieg von 2,65 auf 2,7 Milliarden Euro.
Alle sieben Stiftungen finanzieren ihre Arbeit aus den Erträgen ihres jeweiligen Vermögens, wie es hieß. Zudem müssten die Stiftungen angesichts von Inflation und niedrigen Zinsen einen Teil der Erträge für die Kapitalerhaltungsrücklage verwenden.
Zahlungen an Missbrauchsopfer
Die Stiftung Erzbischöflicher Stuhl, die Aufgaben rund um das seelsorgliche Amt des Erzbischofs finanziert, hat den Angaben zufolge seit 2020 auch die Zahlungen an Missbrauchsopfer in Anerkennung ihres Leides übernommen und dafür bislang 550.000 Euro ausgegeben.
Da inzwischen die Anerkennungsleistungen deutlich erhöht wurden, sei eine Rückstellung von 4,4 Millionen Euro für künftige Zahlungen gebildet worden. Zudem gehen 600.000 Euro an einen Fonds, mit dem die Bischofskonferenz Anerkennungsleistungen von Orden begleicht, die dazu selbst nicht in der Lage sind.
Hilfen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie
Ein Förderschwerpunkt seien im Jahr 2020 die Hilfen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gewesen, so der Geschäftsführer der Stiftungen, Andreas Kröger. So habe die Stiftung Sankt Kilian 650.000 Euro bereitgestellt, damit rund 130 Altenhilfeeinrichtungen Lösungen schaffen konnten, um Bewohnern einen sicheren Kontakt zur Außenwelt zu ermöglichen.
Zudem habe die Stiftung mit 100.000 Euro die Einrichtung einer Anlaufstelle für Obdachlose in Paderborn unterstützt, wo täglich 300 Menschen versorgt würden. 44.000 Euro seien an ein Waisenkinder-Projekt in Malawi gegangen.
Neben den Projekten übernehmen die Stiftungen laut Kröger auch Daueraufgaben. Dazu gehöre die Finanzierung der Theologischen Fakultät und der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn.
Für die Förderung der Mädchenkantorei am Dom seien 85.000 Euro ausgegeben worden.
Erzbistum Spitzenreiter in Deutschland
Im vergangenen Jahr wurde erstmals das Vermögen des Erzbischöflichen Stuhls und der sechs weiteren Stiftungen unter seinem Dach veröffentlicht. Zusammen mit dem Vermögen der Erzdiözese von rund 4,5 Milliarden Euro ergibt sich damit ein Gesamtkapital von etwa 7,2 Milliarden Euro. Damit ist das Erzbistum Spitzenreiter in Deutschland - vor München-Freising mit mehr als 6 Milliarden Euro und Köln mit rund 3,9 Milliarden Euro.
Für 2021 hat das Kuratorium der Stiftungen bereits neue Förderungen beschlossen, so Kröger. Über vier Jahre gehen demnach insgesamt 680.000 Euro an das Projekt "Hörst Du mich? 2.0" der Caritas Siegen, das Kindern hilft, bei denen ein Elternteil schwer krank oder verstorben ist. Zudem würden das Ehrenamt durch digitale Instrumente sowie die Beratung für Menschen mit Einschränkungen gefördert.