"Ihre Stimme wird gehört und hat in unserer Heimatstadt großes Gewicht", sagte Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit in einem Grußwort. "Ihr Wort in Hamburgs Ohr inspiriert viele Menschen, Gutes zu tun, über Themen, die uns allen am Herzen liegen, nachzudenken, und häufig bietet es in schweren Zeiten auch Trost."
Der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Peter Tschentscher, sagte, die Reden und Predigten von Fehrs seien "auch deshalb so stark und bewegend, weil hinter ihren klaren Worten klare Haltungen stehen". Fehrs vertrete die christlichen Werte "mit klaren Worten, die besonders drängend werden, wenn Menschen in Not sind, als Opfer von Gewalt oder Diskriminierung, als Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten, als Mitbürgerinnen und Mitbürger, die in belastenden Situationen leben durch Krankheit, Behinderung, wirtschaftliche Not oder wie zuletzt als besonders Betroffene in der Corona-Pandemie."
Pastorin und Schwester statt Kirchenfürstin
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sagte, mit Fehrs assoziiere man keine "Kirchenfürstin, sondern die Pastorin und Schwester". Das täte der Kirche gut. Sie laufe vor schwierigen Aufgaben nicht davon, sondern stelle sich ihnen, sagte der bayerische Landesbischof über die Theologin, die sich für die EKD unter anderem der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauch widmete. Mit ihrer Empathie habe Fehrs dazu beigetragen, dass die Kirche zwar beständig lernen müsse, aber gleichzeitig auch große Schritte nach vorn unternommen habe. "Du strahlst für viele Menschen Segen aus", so Bedford-Strohm.
Die aus Wesselburen (Dithmarschen) stammende Fehrs ist seit 2011 Bischöfin des Sprengels Hamburg und Lübeck der Nordkirche. Zuletzt wurde sie im Juni für weitere acht Jahre in ihrem Amt bestätigt. Ihre Schwester ist die Rektorin der Berliner Humboldt-Universität, Sabine Kunst.