Alternativer Nobelpreis geht an Klimaaktivsten

Solidarität als Schlüssel für die Zukunft

Der Alternative Nobelpreis zeichnet in diesem Jahr Menschen aus, die sich mit "außergewöhnlichem" Mut gegen Gewalt und Klimawandel stellen. Die Auszeichnung geht an Aktivisten aus Kamerun, Russland, Kanada und Indien.

Legal Initiative for Forest and Environment hilft Gemeindem beim Schutz ihrer Ressourcen (Right Livelihood Award)
Legal Initiative for Forest and Environment hilft Gemeindem beim Schutz ihrer Ressourcen / ( Right Livelihood Award )

Vier Aktivisten gegen Gewalt und Klimawandel aus Kamerun, Russland, Kanada und Indien erhalten den diesjährigen Right Livelihood Award, auch "Alternativer Nobelpreis" genannt. Sie erhielten den Preis "als Ehrung für ihren außergewöhnlichen und mutigen Einsatz für die Rechte von Frauen und Mädchen und indigener Völker sowie für den Klimaschutz", teilten die Organisatoren am Mittwoch in Stockholm mit.

"Nachhaltige Veränderung möglich"

Die Preisträger eine der Ansatz, "lokale Gemeinschaften erfolgreich zu stärken und zu mobilisieren". Sie belegten, "dass nachhaltige Veränderung möglich ist, wenn Gemeinschaften zusammenstehen", so das Preiskomitee. Vor dem Hintergrund der Klimakrise, mächtiger Regierungs- und Unternehmensinteressen und sogar terroristischer Bedrohung bewiesen die Ausgezeichneten, dass Solidarität der Schlüssel zu einer besseren Zukunft für alle sei.

Gegen Gewalt für Umweltschutz

Marthe Wandou aus Kamerun setzt sich den Angaben zufolge "für die Schaffung eines Modells gemeindebasierten Kinderschutzes angesichts terroristischer Übergriffe und geschlechtsspezifischer Gewalt" in der Tschadsee-Region ein. Wladimir Sliwjak werde geehrt für seinen langjährigen Einsatz für den Umweltschutz und dafür, dass er den zivilen Widerstand gegen die Kohle- und Atomindustrie in Russland gestärkt habe.

Gemeinschaften Stärken

Freda Huson vom Volk der Wet'suwet'en in Kanada erhält den Preis demnach "für ihren furchtlosen Einsatz in der Rückeroberung der Kultur ihres Volkes und der Verteidigung ihres Landes gegen verheerende Pipeline-Projekte". Die Organisation Legal Initiative for Forest and Environment (Indien) werde ausgezeichnet für "innovative juristische Arbeit", die Gemeinden in Indien beim Schutz ihrer natürlichen Ressourcen und in ihrem Einsatz für eine ökologische Demokratie unterstütze.

Verleihung 1. Dezember

Die vier von einer internationalen Jury ausgewählten Preisträger erhalten jeweils umgerechnet rund 100.000 Euro Preisgeld. Die Verleihung findet am 1. Dezember in Stockholm statt.

Menschen mit besonderem Engagement

Der 1980 ins Leben gerufene Right Livelihood Award unterstützt Menschen, die sich, teils unter Gefahr für Leib und Leben, für eine friedliche, gerechte und nachhaltige Welt für alle einsetzen. Durch die Ehrung und den Aufbau von weltweiten Netzwerken will der Preis dringliche und langfristige gesellschaftliche Veränderungsprozesse fördern.

"Alternative Nobelpreis"

Gestiftet wurde der "Alternative Nobelpreis" von dem Journalisten und Philatelisten Carl Wolmar Jakob von Uexküll (77), einem ehemaligen Mitglied des EU-Parlaments. Zuvor hatte er sich bemüht, einen Nobelpreis für Ökologie und Entwicklung zu finanzieren; dies lehnte der Vorstand der Nobelstiftung jedoch ab. Das Büro der Right Livelihood Foundation hat seinen Hauptsitz in Stockholm.

 

Marthe Wandou setzt sich in Kamerun für Kinderschutz ein (Right Livelihood Award)

 

Wladimir Sliwjak, russischer Umweltschützer / © Denis Schimmelpfennig (dpa)
Wladimir Sliwjak, russischer Umweltschützer / © Denis Schimmelpfennig ( dpa )

 

Freda Huson, kanadische Vorkämpferin für die Rechte von Ureinwohnern / © Michael Toledano (dpa)
Freda Huson, kanadische Vorkämpferin für die Rechte von Ureinwohnern / © Michael Toledano ( dpa )
Quelle:
KNA