Geplant sei ein ökumenischer Wortgottesdienst auf dem Vorplatz des kleinen Gotteshauses. Der Sauerlacher Pfarrer Josef Steinberger werde die Darstellung von dem griechisch-orthodoxen Münchner Erzpriester Apostolos Malamoussis und Archimandrit Georgios Siomos entgegennehmen.
Auf einmal kamen Menschen
Als die Pandemie im Frühjahr 2020 Deutschland erreichte, geriet die nach der Märtyrerin Corona benannte Waldkapelle in den öffentlichen Blick. Ihre Geschichte war bis dahin nur Insidern bekannt. Doch auf einmal kamen Menschen von nah und fern, um in Zeiten der Krise beim Gotteshaus innezuhalten.
Auf der dortigen Altartafel ist die Leidensgeschichte der Heiligen verewigt: Als 16-Jährige musste sie, so weiß es die Legende, zusehen, wie ihr Ehemann Victor seines Glaubens wegen umgebracht wurde. Sie selbst wurde gleichfalls zum Tode verurteilt und zwischen zwei Palmen festgebunden. Als diese auseinanderschnellten, riss es ihren Leib entzwei. Um 175 nach Christus soll das gewesen sein, in Syrien oder in Ägypten.
Wenn es ums Geld geht
Dargestellt wird Corona mit Krone, was ihr lateinischer Name auch übersetzt bedeutet, oder eben mit Palmen. Angerufen wird sie, wenn es ums Geld geht: von Anlegern, Glücksspielern und Schatzgräbern. Dem Fleischerhandwerk dient sie als Patronin. Bei Zahnschmerzen soll ihre Fürsprache ebenfalls helfen. Das Feld der Seuchen und Viren war bisher nicht das Ihrige.
Malamoussis aber sprach die Geschichte so an, dass er zu Beginn der Pandemie mit einem Mitbruder zur Kapelle pilgerte und für sie die Stiftung einer Corona-Ikone ankündigte. Deren Gedenktag ist in der römisch-katholischen Kirche der 14. Mai, in der orthodoxen der 11. November. Der byzantische Ikonenmaler Paschalis Dougalis erhielt den Auftrag. Die Ikone wurde im vergangenen Jahr fertig, doch eine Übergabe mit öffentlicher Feier war pandemiebedingt lange Zeit nicht möglich.