Die Katholikinnen und Katholiken in den östlichen Bundesländern hätten durch ihre kirchliche Erfahrung seit frühen DDR-Zeiten ein Selbstbewusstsein als produktive Minderheit, betonte Haseloff am Freitag in Magdeburg. Sie schauten nicht schmerzlich auf Vergangenes zurück, sondern seien auch als Minderheit in der Gesellschaft präsent und leisteten wichtige Dienste
Haseloff äußerte sich in einem Grußwort an die derzeit in Magdeburg tagende Jahresversammlung der "Gesellschaft Katholischer Publizisten" (GKP). Unter dem Motto "Christen als schöpferische Minderheit" tagen rund 60 Medienvertreter bis Samstag in der Landeshauptstadt. Wegen einer Verpflichtung des Ministerpräsidenten im Landtag wurde das schriftliche Grußwort bei der Jahrestagung verlesen.
Spagat zwischen Erneuerung und Einheit mit Rom
Für die Zukunft der Kirche in Deutschland werde entscheidend sein, dass es gemeinsam gelinge,"den Spagat zwischen ständiger Erneuerung und Erhalt der Einheit mit Rom und der Weltkirche" weiter sicherzustellen. Strukturfragen seien dabei nachrangig, wenn es nicht gelinge, die Plausibilität des christlichen Glaubens grundsätzlich vermittlungsfähig zu halten.
"Die gesellschaftlichen Entwicklungen in Ostdeutschland im letzten Jahrhundert zeigten aber auch an den Umbrüchen der Zeit der friedlichen Revolution 1989/90, dass die Geschichte offen ist und aus kleinen Senfkörnern und etwas Sauerteig große Veränderungen zum Besseren möglich sind", so der CDU-Politiker.
Haseloff würdigte auch die Arbeit der Journalistinnen und Journalisten. Es sei wichtig, auch in einer säkularer werdenden Welt über religiöse Themen zu berichten und dabei auch zur Aufarbeitung kirchlicher Missstände beizutragen.