Leichenhäuser in Bukarest überfüllt

Corona-Tote in Kapellen 

Traurige Zuspitzung der Corona-Lage in Rumänien: In dem osteuropäischen Land gibt es derzeit so viele Corona-Tote, dass der Platz für deren Aufbewahrung eng wird. Deshalb öffnen nun Kirchen ihren Kapellen für die Gestorbenen. 

Medizinisches Personal in einer der Covid-19-spezifischen Abteilungen eines Krankenhauses in Bukarest, Rumänien / © Vadim Ghirda (dpa)
Medizinisches Personal in einer der Covid-19-spezifischen Abteilungen eines Krankenhauses in Bukarest, Rumänien / © Vadim Ghirda ( dpa )

Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Notlage in Rumänien gibt es Unterstützung seitens der Kirche und der EU-Kommission. In der Hauptstadt Bukarest sterben täglich so viele Menschen an Covid-19, dass in den Leichenschauhäusern kein Platz mehr sei; daher öffne die rumänisch-orthodoxe Kirche die Krankenhauskapellen sowie Totenkapellen der umliegenden Pfarreien und Pfarrfriedhöfe für die Gestorbenen, teilte die Erzdiözese Bukarest (Samstag) mit.

"Bisher härteste Herausforderung"

Die EU-Kommission schickte demnach zusätzliche medizinische Teams und Ausrüstung nach Rumänien. Unter anderem seien dem südosteuropäischen Land 350 Sauerstoffkonzentratoren, rund 20.000 Dosen mit Antikörpern und 500.000 Antigentests geliefert worden.

Die orthodoxe Kirche in Bukarest bekundete ihre Solidarität mit den medizinischen Einrichtungen und Behörden, "die sich der bisher härtesten Herausforderung der Pandemie gegenübersehen". Sie würdigte die Bemühungen von Ärzten und des gesamten Gesundheitspersonals, die um die Rettung schwerkranker Patienten kämpfen.

Sieben-Tage-Inzidenz bei etwa 490

Rumäniens Gesundheitswesen wird mit der Versorgung der steil steigenden Anzahl von Covid-19 Patienten kaum noch fertig. Dutzende schwer Erkrankter seien bereits in Nachbarländer gebracht worden, da es in den Intensivstationen keinen Platz mehr gibt.

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen liegt bei etwa 490 (Stand: 30.10.), eine der höchsten in der EU und weltweit. Nur etwa jeder Dritte der 19,4 Millionen Rumänen ist laut der EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) geimpft. 


Quelle:
KNA
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