Der 25-jährige Muslim habe für sein Handeln religiöse Gründe angeführt, sagte Pfarrer Klemens Müller am Montag im thüringischen Nordhausen dem Evangelischen Pressedienst (epd) und bestätigte damit entsprechende Medienberichte.
Ideelle Verluste stärker als materielle Schäden
Der in der vergangenen Woche angerichtete Schaden lässt sich aus Sicht des Pfarrers noch nicht beziffern. Allerdings wiege der ideelle Verlust wohl schwerer. So sei ein Kruzifix zerschlagen worden, das nach der Bombardierung Nordhausens im Zweiten Weltkrieg aus den Trümmern gerettet worden war. Die im 12. Jahrhundert als St. Maria errichtete Frauenbergkirche gilt als das älteste Gotteshaus in der Kreisstadt im Südharz.
Die Kirche sei in der Sommerzeit bis Ende Oktober geöffnet, hieß es. Ob der Gemeindekirchenrat an dieser Tradition festhalte, müsse nun neu entschieden werden. Allerdings gebe es eine Tendenz, das Prinzip des offenen Hauses nicht aufzugeben. Der Pfarrer geht von einer Einzeltat aus. "Ich hatte nicht den Eindruck, dass der junge Mann sein Tun von Anfang bis Ende logisch durchdacht hatte", sagte der Geistliche. Zur Rede gestellt sei der Afghane überhaupt nicht aggressiv aufgetreten, habe aber auf seiner Weltsicht beharrt.