Heilig-Land-Bischöfe verurteilen Vandalismus

Zorn und Trauer

​Die katholischen Bischöfe im Heiligen Land haben einen Akt von Vandalismus im Dorf Jisch in Galiläa verurteilt. In engen Abständen müssen sie Anzeige erstatten – allerdings ohne jemanden dafür verantwortlich machen zu können.

Fahne des Vatikans in Jerusalem / © Harald Oppitz (KNA)
Fahne des Vatikans in Jerusalem / © Harald Oppitz ( KNA )

Es mache zornig und traurig, "in engen Abständen Anzeigen erstatten zu müssen, und noch wütender, dass in der großen Mehrheit diese Ereignisse vergehen, ohne die Schuldigen zu finden und sie vor Gericht zu stellen", heißt es in einer Stellungnahme am Dienstag.

Erst im Juli habe es in dem Dorf einen ähnlichen Übergriff gegeben, ohne dass es zu einer Festnahme oder Anklage der Schuldigen gekommen sei. Die Bischöfe rufen die staatlichen Behörden auf, ihre Verantwortung bei Bildung und Sicherheit zu übernehmen, um künftig "keine Wiederholung solcher Verbrechen zu erlauben".

Antisemitische Graffitis

Örtlichen Medienberichten von Dienstag zufolge hatten Unbekannte Dutzende Autoreifen in dem Dorf zerstochen sowie hebräischsprachige Graffiti angebracht, darunter die Aufrufe "Juden, wacht auf" und "Stoppt die Assimilierung".

Die Polizei geht demnach von einem Hassverbrechen aus. Für die auch als "Price Tag" (Preisschild) bezeichneten Übergriffe auf arabisches Eigentum werden israelische Extremisten aus Siedlerkreisen verantwortlich gemacht. Die Mehrheit der rund 3.000 Einwohner von Jisch sind maronitische Christen. Muslime stellen rund 35 Prozent der Dorfbewohner.


Quelle:
KNA