Patientenschützer fordern kostenlose Immun-Tests

Um Impfskeptiker zu überzeugen

Ab wann ist die dritte Impfung notwendig? Die deutsche Stiftung Patientenschutz fordert dafür kostenlose Immuntests. Ebenso im Gespräch ist eine Impfpflicht für Angehörige der Pflegeberufe. Dafür gibt es Zustimmung der Betroffenen.

Intensivpflegerinnen in Schutzkleidungen auf einer Covid-19-Intensivstation / © Robert Michael (dpa)
Intensivpflegerinnen in Schutzkleidungen auf einer Covid-19-Intensivstation / © Robert Michael ( dpa )

Patientenschützer fordern angesichts rasant steigender Corona-Inzidenzen ein Anrecht der Bürger auf kostenlose medizinische Kontrolle ihrer Immunität gegen das Virus. "Ein gesetzlicher Anspruch für alle Versicherten zur Überprüfung des Immunstatus ist überfällig. Das kann auch viele Impfskeptiker überzeugen", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Doch werde derzeit die dafür notwendige Blutuntersuchung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Darüber hinaus bemängelte Brysch das Fehlen medizinischer Grenzwerte, "ab wann eine dritte Impfung notwendig ist".

Widerstand gegen Impfpflicht

In der Debatte um eine Impfpflicht für Pflegekräfte sprach sich Brysch erneut gegen eine solche Maßnahme aus. Grund sei, "dass sich auch Geimpfte und Genesene mit Corona infizieren und das Virus unbemerkt an die Pflegebedürftigen weitergeben" könnten. Daher brauche es vielmehr eine bundesweit geltende tägliche Testpflicht für Personal und Besucher in den Pflegeheimen. Zwei Tests pro Woche, wie jetzt von der Politik vorgeschlagen, "reichen hier nicht aus".

Ähnlich äußerte sich die Präsidentin des Berufsverbands für Pflegeberufe. "Der Diskussion über eine Impfpflicht der beruflich Pflegenden fehlt aus unserer Sicht noch immer eine gute Datenlage", sagte Christel Bienstein ebenfalls den Funke-Zeitungen (Freitag). "Eine Impfpflicht nur für die beruflich Pflegenden lehnen wir auf dieser Basis ab."

Die Verbandschefin führte aus, es sei bislang unbekannt, wie viele Beschäftigte sich aus welchen Gründen nicht oder noch nicht hätten impfen lassen. Unklar sei auch, wie die unterschiedlichen Berufsgruppen im Gesundheitssystem am Infektionsgeschehen beteiligt seien und wie die Impfquoten mit der Qualifikation der Beschäftigten zusammenhingen.

Bienstein betonte, ihr Verband empfehle aber "allen beruflich Pflegenden dringend", sich zu ihrem eigenen Schutz sowie dem der Patienten und Bewohnerinnen der Heime impfen zu lassen "und auch die Booster-Impfung in Anspruch zu nehmen, wenn diese bereits sinnvoll ist".


Quelle:
KNA
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