In der Ausstellung präsentiert das Haus von diesem Samstag bis zum 23. Januar 140 Exponate aus Deutschland, Österreich und Polen, wie das Bistum Münster am Mittwochabend mitteilte.
Gegenwart als Krisensituation
In den ausgestellten Werken zeigt sich für Museumsleiterin Anja Schöne deutlicher als in den vergangenen Jahren, dass die Gegenwart als Krisensituation empfunden werde, in der die Geburt Christi ein Hoffnungsschimmer sei. Die Krippe als Wegweiser oder Mittelpunkt einer zerstörten Welt habe sicherlich auch mit den Auswirkungen des Corona-Virus zu tun. Diese greife der polnische Künstler Marian Ulc auf, indem er die Heiligen Drei Könige mit Mundschutz und Desinfektionsmittel sowie Toilettenpapier im Gepäck zeige. Eine andere Krippe habe die Form eines Virus.
Eine Besonderheit der diesjährigen Schau sind den Angaben zufolge zwölf Krippen in modernen Formen, die neue Perspektiven eröffnen sollen. Die Arbeiten wurden im Rahmen eines Kunstwettbewerbs von "Ars Liturgica" ausgewählt. Eine davon ist das Werk "Compassion" des Bielefelder Künstlers Joachim Staebler: Seine herabhängenden farbigen Holzscheite stehen für die Protagonisten der Weihnachtsgeschichte.
Eine der größten Krippenausstellungen Deutschlands
Etliche Arbeiten kreisen laut Schöne um das Geheimnisvolle und Verborgene, das sich die Besucher auf rund 1.400 Quadratmetern erst erschließen müssten. Das spiegele auch die Arbeit der Hildener Krippenbaumeisterin Annette Hiemenz wider. Auf der einen Seite zeige sich durch ein Guckloch ein Stall mit drei Hirten, die durch ein Fester schauen. Von der anderen Seite blicke der Betrachter selbst in den Stall.
Die Schau im Museum Religio zählt zu einer der größten Krippenausstellungen Deutschlands. Zu sehen sind sowohl Werke von Berufskünstlern als auch von Laien.