Krippen sind Futtertröge. In der Heiligen Schrift werden sie im Zusammenhang mit der Geburt Jesu erwähnt. Beim Evangelisten Lukas heißt es: Maria "gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war."
Als Krippe wird auch die ganze figürliche Darstellung der Geburtsszene bezeichnet. Erstmals als Abbildung des Geburtsgeschehens Jesu sind Krippen im 16. Jahrhundert in Italien und Spanien nachweisbar, bald darauf auch in Süddeutschland.
Nach 1600 verbreiteten sich Krippen rasch und wurden auch vom einfachen Volk gebaut und aufgestellt. Ursprünglich wurde angenommen, Krippen leiteten sich von den kirchlichen Weihnachtsspielen im Mittelalter oder einer Feier des heiligen Franz von Assisi 1223 ab.
Die Wiedergabe des Geschehens nahe der judäischen Stadt Bethlehem ist heute ein kleiner eigener Kunstbereich, in dem sowohl Ausdrucksformen als auch Materialien stark variieren. So sind Krippen in Kirchen, öffentlichen Gebäuden und Ausstellungen oft Nachbildungen heimischer Landschaften und Menschen.
Die Weisen aus dem Morgenland, Engel und Hirten sowie Ochs und Esel werden vor allem bei sozialen Themen durch andere Figuren ersetzt. Während der Corona-Pandemie griffen etliche Krippenbauer auch das Thema Corona auf, etwa indem sie den Figuren einen Mund-Nasen-Schutz anzogen. (kna/ 8.12.2023)