Theologen ermutigen Afrikas Gläubige zur Mitsprache

"Hierarchie-Denken auflockern"

Mit Blick auf die von Papst Franziskus ausgerufene Weltsynode der katholischen Kirche haben afrikanische Bischöfe die Gläubigen aufgerufen, ein starres Hierarchie-Denken zu überwinden. Noch herrsche ein "Klima der Angst".

Gefaltete Hände / © Red Confidential (shutterstock)

"Wenn der Klerus und Pastoralvertreter sich davor fürchten, was Laien sagen werden, dann wird der gesamte synodale Prozess keine Früchte tragen", so der kenianische Jesuit und Theologe Marcel Uwineza bei einer virtuellen Vorbereitungskonferenz der Vereinigung ostafrikanischer Bischofskonferenzen (AMECEA) am Freitag.

"Wichtig, jedem zuzuhören"

Um einen fruchtbaren Dialog innerhalb der Kirche zu garantieren, müssten Gläubige offen über ihre "erlebten Herausforderungen und Freuden" sprechen können, so Uwineza. Dies sei jedoch in vielen Gesellschaften auf dem Kontinent noch nicht angekommen, beklagte die kongolesische Theologieprofessorin Josee Ngalulaa: "Afrikaner pflegen eine kulturelle Mentalität, in der Menschen denken, dass Anführer für alle sprechen sollten und dies endgültig sei." Dabei sei es wichtig, "jedem zuzuhören" - unabhängig von Rang und Einfluss innerhalb der Kirche.

Menschlichkeit und Gemeinschaft

Die Synode müsse sich daher andere kulturelle Auffassungen aus Afrika zunutze machen, meint Uwineza, wie etwa "Ubuntu" (Menschlichkeit) oder "Ujamaa" (Gemeinschaft). Diese Arten des Zusammenlebens könnten das Hierarchie-Denken auflockern.


Quelle:
KNA
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