Armee in Myanmar stürmt Bischofshaus und kirchliches Hospital

Hintergründe unklar

Die Armee von Myanmar hat das Haus des katholischen Bischofs des Bistums Loikaw im Bundesstaat Kayah und eine kirchliche Klinik durchsucht sowie 18 Klinikmitarbeiter verhaftet. Immer wieder kommt es zu solchen Übergriffen.

Die Flagge Myanmars als Abzeichen auf der Uniform eines Soldaten / © Bumble Dee (shutterstock)
Die Flagge Myanmars als Abzeichen auf der Uniform eines Soldaten / © Bumble Dee ( shutterstock )

Mehr als 200 Soldaten und Polizisten stürmten das Gelände der Christ-König-Kathedrale in Loikaw und drangen gewaltsam in die Kirche, das Bischofshaus und die Klinik ein, wie der asiatische Pressedienst Ucanews (Dienstag) berichtete. Etwa 40 Patienten, darunter vier mit Covid infizierte, seien aus der Klinik vertrieben und Ärzte, Pflegepersonal und ehrenamtliche Helfer festgenommen worden.

Zehn Pfarreien vom Konflikt betroffen

"Wir führen wohltätige Arbeiten durch und waren in kein Fehlverhalten verwickelt", sagte Pater Francis Soe Naing, Generalsekretär der Diözese Loikaw, laut Ucanews. "Wir haben keine Ahnung, warum sie uns überfallen und wonach sie gesucht haben."

Mindestens zehn Pfarreien der Diözese Loikaw sind demnach von dem Konflikt zwischen dem bewaffneten Widerstand und der Junta, die sich am 1. Februar an die Macht geputscht hatte, betroffen. Mehr als 100.000 Menschen, darunter viele Katholiken, seien vertrieben worden. Die Kirche leiste rund 70.000 Binnenvertriebenen mit Gesundheitsdiensten, Nahrungsmitteln und Decken humanitäre Hilfe.

Militärische Übergriffe vor allem in christlichen Regionen

In Kayah sowie den überwiegend christlichen Regionen Chin und Kachin brennt das Militär nach Informationen der Vereinten Nationen Häuser nieder, tötet Zivilisten, nimmt willkürlich Menschen fest und beschießt Kirchen mit der Artillerie. Laut Ucanews wurden im Bistum Loikaw bereits fünf Kirchen durch den Beschuss beschädigt. Im Bistum Pekhon im Shan Staat seien eine Kirche und ein Marienheiligtum zerstört worden.


Quelle:
KNA
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