Schweizer Bischöfe beenden Papstbesuch und Vollversammlung in Rom

"Vom synodalen Fieber gepackt"

Am Montagabend beendeten die Schweizer Bischöfe ihre Vollversammlung in Rom. Neuer Generalsekretär ihrer Konferenz ist Davide Pesenti. Auch ein Papstbesuch war auf dem Plan, der nach Worten von Bischof Gmür den synodalen Prozess vor allem geistlich verstehe.

Autor/in:
Roland Juchem
Bischöfe und Kardinäle bei der Bischofssynode / © Paul Haring (KNA)
Bischöfe und Kardinäle bei der Bischofssynode / © Paul Haring ( KNA )

Nach Gesprächen mit Papst Franziskus und verschiedenen Kurienbehörden hielten sie am Montag ihre Vollversammlung ab. Dabei wählten sie Davide Pesenti (39) zum neuen Generalsekretär ihrer Konferenz. Er wird Nachfolger von Erwin Tanner-Tiziani (54), der seit 2011 im Amt war. Pesenti tritt seinen Dienst am 1. März an; er stammt aus Graubünden und war vorher für das Portal cath.ch sowie den Sender RTSreligion in der Schweiz tätig.

Franziskus habe "keine Türen zugemacht"

Beim Ad-limina-Besuch hätten die Bischöfe sowohl am Freitag beim Papst wie auch schon vorher in allen Dikasterien "immer die Rolle der Frau, immer die Laien, immer den Dienst des Priesters, immer die Weitergabe des Glaubens" angesprochen, so Basels Bischofs Felix Gmür. Franziskus selbst habe "keine Türen zugemacht", so der Konferenzvorsitzende. Er habe aber auch gesagt: "Wir brauchen Zeit. Und wir müssen hören. Wir haben jetzt nicht die Antwort. Er auch nicht."

Gmür räumte ein, es sei nicht immer einfach, die Position des Papstes in Bistümern und Gemeinden verständlich zu machen. Anders als viele andere Katholiken denke Franziskus weniger strukturell, hege gar eine gewissen Aversion, wenn er den Eindruck habe, jemand schiele auf ein Amt. Die Erneuerung der Kirche, um die es im weltweiten synodalen Prozess geht, versteht der Papst nach Aussage Gmürs viel stärker geistlich.

Wie geht Glaubensweitergabe?

Für Franziskus ist ein dialogischer Austausch vonnöten, "der darauf bedacht ist, die Einheit zu wahren". Sein Ansatz: Wie können Christen, im Zusammenspiel zwischen Klerikern, Laien, Frauen und Männern, den Glauben überzeugender weitergeben?" Das sei auch die Leitfrage in vielen Gesprächen in den Dikasterien gewesen.

"Anders als bei früheren Ad-limina-Besuchen gab es dort keine Papiere und Ansagen mehr, wie was zu machen sei", so Gmür. Stattdessen schienen "alle vom synodalen Fieber gepackt". Ob an der Kurie oder in den Diözesen - "uns verbinden gemeinsame Erfahrungen ganz neuer Herausforderungen für die Kirche", so der Basler Bischof.

"Zu den Apostelgräbern"

Seit 21. November hatten sich die sechs Bischöfe und zwei Territorialäbte zum traditionellen Ad-limina-Besuch im Vatikan aufgehalten. Neben Gesprächen an der Kurie besuchten einige Bischöfe auch das Institut für Safeguarding an der Universität Gregoriana, das frühere Kinderschutzzentrum unter Leitung des Psychologen Hans Zollner.

Die sogenannten Ad-limina-Besuche ("zu den Apostelgräbern") aller Bischöfe eines Landes bei Papst und Kurie sind für etwa alle fünf Jahre vorgesehen. Dabei informieren sie über die Lage in ihrer Heimat und besprechen aktuelle oder grundlegende Fragen und Themen.


Bischof Felix Gmür im Portrait (SBK)
Bischof Felix Gmür im Portrait / ( SBK )
Quelle:
KNA