Kurienkardinal Peter Turkson hat eine zügige und gerechtere Verteilung von Corona-Impfstoffen gefordert. Dabei appellierte der päpstliche Entwicklungsminister am Freitag in Düsseldorf an die neue Bundesregierung und die EU, ihren Widerstand gegen eine Freigabe von Impfstoff-Patenten aufzugeben. Ein solcher Schritt könne den Kampf gegen die Pandemie vor allem in den Entwicklungsländern entscheidend voranbringen.
Vorstöße von Papst Franziskus bekräftigt
Damit bekräftigte der aus Ghana stammende Kardinal entsprechende Vorstöße von Papst Franziskus. Dieser hatte Mitte Oktober zum wiederholten Male die Pharmakonzerne "im Namen Gottes" aufgerufen, ihre Patente freizugeben, um die Impfstoffe allen Menschen zugutekommen zu lassen.
Impfprogramm mit Covax unterstützen
Weiter sprach sich Turkson dafür aus, das internationale Impfprogramm Covax stärker zu unterstützen. Die Initiative will einen weltweit gleichmäßigen und gerechten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen gewährleisten. Außerdem sollten Geberländer und Institutionen wie die Weltbank die Schuldenzahlungen von ärmeren Ländern aussetzen, damit diese mehr finanzielle Mittel für den Kampf gegen Corona mobilisieren könnten.
Preisträger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises
Turkson äußerte sich beim 14. Deutschen Nachhaltigkeitstag. Wegen der Pandemie findet die Veranstaltung zu Teilen virtuell statt. Am Freitagabend werden die diesjährigen Preisträger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises ausgezeichnet. Der Ehrenpreis geht an die US-amerikanische Sängerin Billie Eilish (19) "als Galionsfigur einer Generation, die mehr Klimaschutz und eine nachhaltigere Welt fordert". Eilish wird den Preis online entgegen nehmen. Gewürdigt wird sie von dem deutschen Astronauten Matthias Maurer (51) direkt aus dem All von der Internationalen Raumstation ISS.