Bistum Trier befindet sich auf Sparkurs

35,9 Millionen Euro Defizit für 2022

Das Bistum Trier sieht nach eigenen Angaben "wirtschaftlich schweren Zeiten" entgegen. Die Diözese habe einen Prozess zur Haushaltssicherung eingeleitet und lasse sich dabei extern beraten, teilte Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg mit.

Blick auf den Trierer Dom / © Ruslan Kalnitsky (shutterstock)
Blick auf den Trierer Dom / © Ruslan Kalnitsky ( shutterstock )

Bis Sommer solle ein entsprechendes Konzept stehen. Die bisherigen Bemühungen hätten nicht zu einem wesentlichen Erfolg geführt. "Wir bleiben weiterhin in einer prekären finanziellen Lage", sagte der Verwaltungschef des Bistums.

Bis 2035 sogar 135 Millionen Euro einsparen

Ziel sei, bis in fünf Jahren die Ausgaben um 40 Millionen Euro zu reduzieren und einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Bis 2035 müsse das Bistum sogar 135 Millionen Euro einsparen, wenn es an der "schwarzen Null" festhalten wolle. Dazu müsse das Bistum Schwerpunkte setzen und festlegen: "Wo wollen und wo können wir zukünftig als Kirche im Bistum Trier aktiv sein?"

Für das kommende Jahr rechnet die Diözese mit einem Defizit von 35,9 Millionen Euro. Der Fehlbetrag wird durch Rücklagen ausgeglichen, die aber weiter abschmelzen und den finanziellen Spielraum des Bistums schrumpfen lassen. Für das laufende Jahr 2021 geht das Bistum von einem Fehlbetrag von 46,6 Millionen Euro aus.

Personalausgaben der größte Posten

Insgesamt plant das Bistum für 2022 mit Einnahmen in Höhe von 444,2 Millionen Euro. Der größte Teil davon sind mit 328,0 Millionen Euro Einnahmen aus der Kirchensteuer. Dem stehen erwartete Ausgaben in Höhe von 481,2 Millionen Euro gegenüber. Die beiden größten Ausgabenposten im geplanten Haushalt sind 192,2 Millionen Euro für Personalausgaben sowie 190,8 Millionen Euro für kirchliche Rechtsträger wie Schulen, Kitas, Kirchengemeinden oder die Caritas.

Die genauen Posten für Ausgaben und Einnahmen sind online auf der Bistumsseite einzusehen.

Finanzdirektorin Kirsten Straus nannte als besondere finanziellen Herausforderungen die Corona-Pandemie und ihre Folgen, die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal, in der Eifel und an der Mosel sowie die geplante Umstrukturierung des Bistums. Die Bistumsverwaltung müsse zunehmend mehr und komplexe Aufgaben bewältigen und zugleich im Inneren einen "signifikanten Personalmangel" überbrücken, außerdem Abläufe vereinfachen und digitalisieren.


Quelle:
KNA