Bischofskonferenz fordert Aufnahme von Geflüchteten

Unterstützung des Papstes

Die katholischen Bischöfe in Deutschland wollen großzügigere Aufnahmeprogramme von Geflüchteten und eine Überwindung der humanitären Krisen an den EU-Außengrenzen. Dies sei nicht nur ein Lippenbekenntnis.

Hand eines Flüchtlings an einem Stacheldrahtzaun / © Beekeepx (shutterstock)
Hand eines Flüchtlings an einem Stacheldrahtzaun / © Beekeepx ( shutterstock )

Diese Forderung sei vielmehr durch das Engagement zahlreicher kirchlicher Akteure hinterlegt, erklärte der Hamburger Erzbischof Stefan Heße, der auch Vorsitzender der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz ist, am Mittwoch in Bonn. Heße unterstützt mit seinen Forderungen Papst Franziskus, der immer wieder auf die Situation von Geflüchteten an den EU-Außengrenzen aufmerksam macht und an Mitmenschlichkeit appelliert.

Kirche bietet Unterstützung an

"Es stimmt mich hoffnungsvoll, dass die neue Bundesregierung die Bereitschaft zur humanitären Aufnahme von Geflüchteten zusätzlich stärken möchte", so der Erzbischof.

Die Kirche sei weiterhin bereit, mit praktischer Unterstützung dazu beizutragen, dass Schutzsuchende in Deutschland eine menschenwürdige Aufnahme fänden. Die Situation der Geflüchteten in Aufnahmelagern in Süditalien sowie auf Malta, den ägäischen Inseln und Zypern habe sich in den vergangenen Jahren nicht verbessert, erklärte Heße. Hinzu seien weitere Orte gekommen, beispielsweise an der östlichen EU-Außengrenze oder auf dem Balkan.

Forderung nach fairer Aufteilung

Zugleich verwies Heße auf das im Oktober erschienene Migrationswort der Kirchen in Deutschland. Darin fordern die christlichen Kirchen eine faire Verteilung von Schutzsuchenden unter den Mitgliedstaaten, stärkere Solidarität mit den Staaten an den EU-Außengrenzen und hohe Aufnahme- und Verfahrensstandards, die von allen Mitgliedstaaten akzeptiert und umgesetzt werden.

Außerdem wollen die Kirchen eine wirksame Seenotrettung, sichere Zugangswege sowie eine bessere Unterstützung außereuropäischer Erstaufnahmestaaten.

Bedeutung von Weihnachten

Heße betonte anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes: "Weihnachten ruft uns jedes Jahr erneut ins Gedächtnis: Gott wird Mensch in einem wehrlosen, schutzbedürftigen Kind. Auch heute begegnet Christus uns in Menschen, deren Würde akut gefährdet ist."


Stefan Heße / © Julia Steinbrecht (KNA)
Stefan Heße / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA
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