48 Prozent wünschen mehr Engagement für Frauenrechte

Nach Studie in 13 Ländern

Laut einer Umfrage wünschen sich 48 Prozent der Deutschen mehr Engagement für Frauenrechte in der Gesellschaft. Diese seien noch nicht ausreichend umgesetzt, sagten sie in einer Befragung. Von den Männern waren 38 Prozent dieser Meinung.

Symbolbild Gleichberechtigung / © nito (shutterstock)

Die repräsentative Befragung führte das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Rahmen des YouGov-Cambridge Globalism Project durch, über das die "Welt am Sonntag" berichtet. Von den befragten Männern waren 38 Prozent dieser Meinung, von den Frauen 57 Prozent.

Umfrage von jeweils 1000 Menschen in 13 Ländern 

34 Prozent aller Befragten (Männer: 42, Frauen: 25) sagten, die Umsetzung der Frauenrechte sei ausreichend, für 7 Prozent (Männer: 10, Frauen: 4) geht die Umsetzung schon zu weit. 22 Prozent der Frauen bezeichneten sich selbst als Feministinnen, 8 Prozent der Männer als Feministen.

Für die repräsentative Studie wurden in 13 Ländern zwischen 4. August und 21. September 2021 jeweils zwischen 1.004 und 1.170 Personen ab 18 Jahren befragt, in Deutschland waren es 1.009. Im internationalen Vergleich sehen in Italien 62 Prozent Aufholbedarf beim Thema Frauenrechte, in den USA 43 Prozent, die anderen Länder liegen dazwischen.

Anne Spiegel: "Noch gravierende Ungleichgewichte"

"Frauen erkämpfen sich jeden Tag ein weiteres Stückchen Gleichberechtigung. Aber es gibt noch gravierende Ungleichgewichte, die wir überwinden wollen", sagte Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) der Zeitung. Daher wolle sie darauf hinwirken, dass Familien eine "partnerschaftliche Aufgabenteilung zwischen Jobs und Kindern" ermöglicht wird und Frauen "die gleichen Aufstiegschancen und die gleiche Bezahlung" bekommen.

Spiegel kündigte zudem an, "mit aller Kraft Gewalt gegen Frauen und Mädchen" zu bekämpfen: "So schnell wie möglich werden wir den vereinbarten Gleichstellungscheck einführen: Maßnahmen und Gesetze, die das Kabinett beschließt, müssen dann vorher geprüft werden, ob sie gleichstellungs- und frauenpolitischen Fragen Rechnung tragen."

"Das Ziel, echte Chancengerechtigkeit und Parität, ist noch längst nicht erreicht", sagt Dorothee Bär (CSU), Vize-Vorsitzende der Unions Bundestagsfraktion: "Die neue Bundesregierung muss zeigen, dass sie dafür mehr konkrete Maßnahmen umsetzt, als den geplanten Gleichstellungscheck."


Quelle:
KNA
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