"Die täglichen Nachrichten zeigen überdeutlich, dass der Friede, erst recht ein gesicherter und dauerhafter Friede, in weiter Ferne ist", sagte der Augsburger Bischof am Mittwoch in Bonn. So lasse die Ukraine-Krise befürchten, "dass es in der Nachbarschaft zu einem Krieg kommen könnte".
"Unruhe und Polarisierung"
Besorgt zeigte sich Meier auch angesichts von "Unruhe und Polarisierung", die in den "schweinbar saturierten Gesellschaften des Westens" wüchsen. "Mancherorts macht sich Feindseligkeit breit", so der Bischof, "scharfe Auseinandersetzungen zeichnen sich ab".
Meier würdigte die Botschaft, die Papst Franziskus zuvor zum Weltfriedenstag veröffentlicht hatte. Der Papst spüre den Tiefendimensionen von Konflikten nach, so der Bischof. "Er weitet die Perspektive und zeigt Wege auf, wie Gewaltverhältnisse ausgetrocknet und krisenhafte Zuspitzungen vermieden werden, wie Staaten und Gesellschaft Frieden finden können."
Papst beklagt "ohrenbetäubenden Lärm der Kriege und Konflikte"
Franziskus hatte in seiner Botschaft, die vor Weihnachten veröffentlicht wurde, den "ohrenbetäubenden Lärm der Kriege und Konflikte" weltweit beklagt. Trotz vieler Anstrengungen für einen konstruktiven Dialog zwischen den Nationen verstärke sich der Lärm, schreibt der Papst. Er schlägt deshalb drei Wege für den Aufbau eines dauerhaften Friedens vor: Dialog zwischen den Generationen, Bildung und Arbeit. Alle drei Dinge seien unabdingbar für einen "Sozialpakt".
Der Weltfriedenstag der katholischen Kirche wird seit 1968 jährlich am 1. Januar begangen; er geht zurück auf eine Initiative Papst Pauls VI. (1963-1978). Zum Weltfriedenstag veröffentlicht der Papst jeweils vorab eine Weltfriedensbotschaft, in der er ein Thema näher erörtert.