Harald Schmidt kritisert Theologen

"Die wissen nicht, dass es Theologieprofessoren gibt"

Der Kabarettist, Entertainer und Katholik Harald Schmidt kann katholischen Ritualen viel abgewinnen. Er gehe noch oft in die heilige Messe und sei "ein großer Freund des Rituals", sagte er der "Neuen Zürcher Zeitung" für ihre Montagsausgabe.

So kennt man Harald Schmidt: immer den Schalk im Nacken. / © Tomasetti (DR)
So kennt man Harald Schmidt: immer den Schalk im Nacken. / © Tomasetti ( DR )

Was er nicht so möge seo "Dieses Selbstgestrickte, wo dann an Weihnachten beim Krippenspiel plötzlich ein Kind ein Biene-Maja-Kostüm anhat." Kritisch zeigte er sich ebenso gegenüber Theologen. "Als Gläubiger brauche ich keine Theologie. Ich glaube einfach", sagte er. "Ich kenne Frauen in den Neunzigern, die gehen jeden Sonntag in die Kirche und beten täglich den Rosenkranz. Die wissen nicht einmal, dass es überhaupt Theologieprofessoren gibt."

Auf die Frage, ob es in seinem Leben atheistische oder agnostische Phasen gegeben habe, sagte der Showmaster: "Nie. Zweifel schon, aber warum sollte man für die 80 oder 85 Jahre, die man hier auf Erden ist, den großen Durchblicker spielen? Die Wahrscheinlichkeit, dass es hinterher ganz anders ist, liegt ja mindestens bei 50 zu 50."

Für ihn sei es aber "auch okay", wenn ihm jemand sage, dass er mit dem Glauben nichts am Hut habe, fügte Schmidt hinzu. "Als Katholik müsste ich natürlich im Auftrag der Kirche missionieren, aber das mache ich nicht." Der in Neu-Ulm geborene Schwabe erlebte eine religiös geprägte Kindheit und war Messdiener, Pfadfinder, Hilfsorganist, Mitglied im Kirchenchor und machte seinen Zivildienst im Pfarrbüro.


Quelle:
KNA