Kardinal Marx wirbt für Lebensschutz und respektvolle Debatten

"Das Leben von Mutter und Kind bewahren"

Reinhard Kardinal Marx hat sich in die Diskussion um das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche eingeschaltet. Der Münchner Erzbischof wirbt dabei für den Lebensschutz und mahnt zu respektvollen Debatten in gesellschaftlichen Fragen.

Reinhard Marx / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Reinhard Marx / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

In einem Hörfunkbeitrag für den Bayerischen Rundfunk (BR) plädiert er für "respektvolle Debatten, die einen Maßstab nicht unterlaufen, und das ist der unbedingte Schutz jedes Lebens, der nicht verhandelbar ist und auch nicht unter Wert beworben werden darf". Der BR sendet den Beitrag in der Reihe "Zum Sonntag" am Samstag um 17.55 Uhr in seinem Programm Bayern 2.

Kardinal Marx wirbt für Dialogfähigkeit

Es sei keine Frage, "dass es Situationen geben kann, die für das Leben einer werdenden Mutter sehr schwierig sind", so der Kardinal. Umso wichtiger sei es, "als Gesellschaft auch in dieser Situation hellwach zu bleiben und solidarisch zu handeln, um das Leben von Mutter und Kind bewahren zu können". Es geht nach Ansicht von Marx in der Diskussion um das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche "nicht um leichte Fragen, sondern um die grundsätzliche Frage, ob die Werbung für eine Abtreibung Grenzen verschiebt in unserer Wahrnehmung und Bewertung des Lebens".

Gleiches gelte in der Corona-Pandemie, die "zu ernsthaften Debatten in der Abwägung von Gesundheitsfürsorge, Lebensschutz, Freiheitsrechten und Verantwortung führt", erklärt Marx. Auch hier sei wichtig, darüber öffentlich zu sprechen. "Denn es sind keine leichten Entscheidungen, die ja durchaus Leben gefährden können."

Letztlich bestünden viele prekäre Situationen, die Menschenleben gefährdeten und die Aufmerksamkeit der Gesellschaft erforderten, so der Kardinal. Dazu zählten "Armut, Wohnungslosigkeit, Arbeitslosigkeit" ebenso wie ein fehlender "Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildungsungerechtigkeit, mangelnde Teilhabemöglichkeiten oder Ausgrenzung vielfältiger Art". Auch durch Krankheiten und Behinderungen sei "das Leben in besonderer Weise gefährdet und wird zu Recht vor Eingriffen durch Dritte geschützt, auch durch Gesetze".

Marx an die Aktion der Sternsinger

Marx erinnert in diesem Zusammenhang an die Aktion der Sternsinger in diesen Tagen: Diese seien "Boten für das Leben". Sie tragen seinen Worten zufolge "die starke Botschaft von Weihnachten weiter: In diese Welt ist ein Gottes- und Menschenkind geboren, das - so wie alle Kinder - besondere Aufmerksamkeit und Sorge braucht." An Weihnachten werbe Gott für das Leben und mache Mut zum Leben: "Das geschenkte Leben ist in jedem Atemzug unendlich kostbar."


Quelle:
KNA