Gebetswoche für die Einheit der Christen

Ökumene bedeutet wechselseitiges Lernen

Zur Gebetswoche für die Einheit der Christen fand im Kölner Dom ein Gottesdienst statt. Dabei waren Oberkirchenrätin Barbara Rudolph, Weihbischof Rolf Steinhäuser und die Predigt hielt Erzpriester Radu Constantin Miron.

Kölner Dom / © Günther Albers (shutterstock)

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird weltweit ökumenisch gefeiert, in der nördlichen Hemisphäre zwischen dem 18. und 25. Januar, in der südlichen Hemisphäre zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Ihre Ursprünge gehen bis in das 19. Jahrhundert zurück. Seit 1968 werden die Gebetstexte für die Woche vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen herausgegeben. Erarbeitet werden sie jeweils von ökumenischen Vorbereitungsgruppen aus wechselnden Ländern. (KNA/23.01.2022)

Eine betende Frau / © Halinskyi Max (shutterstock)

"Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten" (Mt 2,2) – unter diesem Leitwort stand der ökumenische Gottesdienst. Die Bibelstelle bezieht sich auf die drei Sterndeuter, die nach dem göttlichen Kind suchen und landläufig als die Heiligen Drei Könige bekannt wurden. Da im Kölner Dom mit seinem Dreikönigsschrein die Sterndeuter verehrt werden, passt das biblische Motto in besonderer Weise zum Ort des zentralen Gottesdienstes.

Screenshot: Erzpriester Miron / © nn (DR)
Screenshot: Erzpriester Miron / © nn ( DR )

In seiner Predigt hat der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron zum ökumenischen Austausch aufgerufen. "Wir lernen in der Ökumene andere Sichtweisen, wir lernen neue Wörter und Begriffe, wir lernen unterschiedliche Zugänge zur Theologie und zur Glaubenspraxis", sagte er am Sonntag im Kölner Dom.

Ökumenisch Christsein heiße, "sich mit dem Kontext unserer Brüder und Schwestern vertraut zu machen, wo immer sie leben", sagte der Erzpriester weiter, der auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) ist. Es gelte, hinter die Dinge zu schauen und immer wieder zu lernen. "Das ist für mich Christusnachfolge", sagte Miron. "Und diese geschieht heute, Gott sei Dank, gemeinsam und ökumenisch."

Weltgebetswoche vom 18.-25. Januar / © Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK)
Weltgebetswoche vom 18.-25. Januar / © Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland ( ACK )

Im Dom war auch ein besonderer Stern zu sehen. Ein großer, dreidimensionaler Herrnhuter Stern wurde eigens für diesen Anlass hergestellt und käme zukünftig bei ACK-Veranstaltungen in Köln zum Einsatz. Eine Kölner Sternsinger-Gruppe war ebenfalls mit ihrem Stern im Kölner Dom vertreten sowie Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die ein Grußwort sprach.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Byzantinische Chor Bonn unter der Leitung von Athanasios Despotis und an der Orgel saß Winfried Bönig. Die Kollekte des Gottesdienstes geht an das "Project HOPE, Not- und Übergangshilfe für Rückkehrerinnen und Rückkehrer und die lokale Bevölkerung in Bagdad sowie in Al Qosh und Qaraqosh".

Am Ende des Gottesdienstes hat unter Einhaltung der Corona-Regeln eine Prozession zum Dreikönigsschrein angeschlossen. Die Prozession war dabei ein Symbol dafür, dass wir alle gemeinsam auf dem Weg zu Jesus Christus sind. Der Gottesdienst wurde sowohl im Dom als auch im Internet-Livestream in Gebärdensprache übersetzt. 

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) ist das wichtigste ökumenische Gremium in Deutschland. Zu ihr gehören 17 Kirchen und Gemeinschaften. Acht weitere haben einen Gast- und fünf einen Beobachterstatus. Als Ziel gilt die Überwindung der Spaltungen der Christenheit.

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Münster (ACK Münster)
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Münster / ( ACK Münster )

 

 

 

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