Wie am Donnerstag aus Fraktionskreisen zu erfahren war, ist Konstantin von Notz, der in der vergangenen Legislaturperiode Religionsbeauftragter war, für das Thema Christentum/Kirche zuständig, Lamya Kaddor für Islam und Marlene Schönberger für Judentum/Antisemitismus. Die Arbeit werde federführende von Kaddor koordiniert, hieß es aus der Fraktion.
Von Notz wuchs in Hamburg und Frankfurt in einem evangelischen Elternhaus auf. Nach dem Abitur und dem Zivildienst studierte er Rechtswissenschaft und promovierte in evangelischem Kirchenrecht zu Lebensführungspflichten. Bis zu seinem Einzug in den Bundestag 2009 war er Rechtsanwalt im schleswig-holsteinischen Mölln.
Von Notz: Auszeichnung der evangelischen Kirche
Vor drei Jahren zeichnete die Kirche den Protestanten mit einem Preis aus: Die evangelische Landeskirche Baden würdigte das Engagement für digitale Bürgerrechte des damals noch netzpolitischen Sprechers der Grünen.
Einer breiteren Öffentlichkeit ist der 50-Jährige durch sein Auftreten im NSA-Untersuchungsausschuss bekannt. Er war auch Mitglied der sogenannten religionspolitischen Kommission der Partei, die vor rund fünf Jahren in ihrem Abschlussbericht auf Reformen beim Staat-Religionen-Verhältnis pochte.
Kaddor: Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes
Lamya Kaddor ist neu im Bundestag. Die 43-Jährige ist Tochter syrischer Einwanderer und wurde in Ahlen in Westfalen geboren. Sie studierte unter anderem Islamwissenschaft und Erziehungswissenschaft und hatte Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen.
Nach dem Erteilen der islamischen Lehrerlaubnis unterrichtete sie seit 2013 das ordentliche Unterrichtsfach Islamische Religion. Sie gründete 2010 in Köln zusammen mit einigen anderen Muslimen den Liberal-Islamischen Bund und ist dort erste Vorsitzende. Sie ist bekannt durch verschiedene öffentliche Auftritte.
Schönberger: studierte Politikwissenschaftlerin
Auch Schönberger ist neu im Bundestag. Die 31-Jährige kommt aus dem bayrischen Landshut und studierte Politikwissenschaften und schloss den Studiengang vor vier Jahren mit dem Master ab. Sie arbeitete unter anderem als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bayerischen Landtag.