Erzbischof Burger sieht großen Vertrauensverlust

Kirche hat Schuld auf sich geladen

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat sich erschüttert über die Ergebnisse des jüngsten Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München und Freising gezeigt. Der Vertrauensverlust in die Kirche sei groß, betonte er.

Erzbischof Stephan Burger / © Harald Oppitz (KNA)
Erzbischof Stephan Burger / © Harald Oppitz ( KNA )

"Ein weiteres Mal wird die Dimension dessen sichtbar, was Missbrauch in der katholischen Kirche angerichtet hat und was es für die Gläubigen auslöst und an Vertrauensverlust mit sich bringt", sagte er der "Badischen Zeitung" (Samstag). Durch die Beteiligung des emeritierten Papstes Benedikt XVI. bekomme die Angelegenheit besondere Brisanz.

Forderung nach "umfassenden kirchlichen Kulturwandel"

Burger schloss sich der Forderung des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz nach einem "umfassenden kirchlichen Kulturwandel" an. Die Kirche habe durch die Diskriminierung Homosexueller "Schuld auf sich geladen" und müsse ihr Arbeitsrecht überarbeiten.

Gespräch mit Gläubigen und Mitarbeitenden suchen

Um die Kirche für die Zukunft aufzustellen, brauche er das Gespräch mit Gläubigen und Mitarbeitenden, so Burger weiter. Die christliche Botschaft sei für ihn "stärker als alles, was an Versagen und Fehlern und Sünde in der Kirche geschieht". Das Freiburger Missbrauchsgutachten werde vermutlich noch im ersten Halbjahr 2022 veröffentlicht.

Erzbistum Freiburg in Zahlen

Das Erzbistum Freiburg ist eines der größten der 27 deutschen Bistümer. Es erstreckt sich über 16.300 Quadratkilometer. Dazu gehören Schwarzwald, Bodensee und Hochrhein, Oberrheinische Tiefebene, Odenwald, die Region Hohenzollern und Taubertal. Zusammen mit der Nachbardiözese Rottenburg-Stuttgart deckt es das Gebiet des Bundeslandes Baden-Württemberg ab.

Im Bistum arbeiten knapp 400 Priester und 600 weitere hauptamtliche Seelsorger: Gemeindereferenten, Pastoralreferenten, Diakone. Hinzu kommen ehrenamtlich Engagierte.

Freiburger Münster / © FooTToo (shutterstock)
Quelle:
KNA