Vatikan mahnt zum Kampf gegen Lepra

Ausgrenzung beenden

Der Vatikan hat zum verstärkten Kampf gegen Lepra aufgerufen. Zu viele Betroffene litten noch unter dem sozialen Stigma ihrer Krankheit.

Behandlung eines Mädchens, das an Lepra erkrankt ist / © Laetitia Bezain (dpa)
Behandlung eines Mädchens, das an Lepra erkrankt ist / © Laetitia Bezain ( dpa )

Der medizinische Fortschritt ermögliche eine gute und erfolgreiche Behandlung der Erkrankung, heißt es in einer Botschaft des vatikanischen Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen zum Welt-Lepra-Tag am Sonntag. Doch weiterhin litten zu viele Betroffene unter dem sozialen Stigma ihrer Krankheit.

Papst Franziskus bekräftigte beim Mittagsgebet, dass noch viel zu viele Menschen, die erkrankt seien, unter Ausgrenzung und Diskriminierung litten. Es brauche die gemeinsame Anstrengung aller, diese Menschen vollständig in die Gemeinschaften zu integrieren und jegliche Ausgrenzung zu beenden, so Franziskus.

"Jeder, der von Lepra betroffen ist, hat das Recht auf ein würdevolles Leben, ohne Stigmatisierung und Diskriminierung", heißt es im Schreiben des Dikasteriums. Doch noch immer herrsche zu viel Ausgrenzung, gebe es zu viele Depressionen und Angstzustände bei Erkrankten.

Vatikanisches Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen

"Es ist unsere geteilte Menschenwürde, die uns zusammenhält."

In der Pandemie habe es zudem vielerorts eine schlechtere medizinische Versorgung gegeben. "Es ist unsere geteilte Menschenwürde, die uns zusammenhält", so das Schreiben weiter. Das könne und dürfe auch eine Pandemie nicht ändern. Unterzeichnet ist das Schreiben von Kardinal Michael Czerny als Interims-Leiter der Vatikanbehörde.

Nach aktuellen Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden 2020 rund 127.500 Lepra-Neuerkrankungen registriert. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren. Diesen führt die WHO allerdings vorrangig auf mangelhafte medizinische Versorgung und Wahrnehmung in der Pandemie zurück. Der Welt-Lepra-Tag wurde 1954 eingeführt, um das Schicksal der Betroffenen stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Quelle:
KNA
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