Ein Gruppen-Coming-out queerer Fußballer ähnlich wie das kirchlicher Mitarbeiter in der letzten Woche "könnte auch dem Profifußball ein gutes Modell sein, um den Druck von den Einzelnen wegzunehmen", sagte der Vorstandschef des Bundesligisten VfB Stuttgart am Dienstag im ARD-Morgenmagazin.
Mit den Folgen klarkommen
Allerdings, so Hitzlsperger weiter, müsse auch nach einer gemeinsamen Aktion jeder Einzelne für sich mit den Folgen klarkommen in der Öffentlichkeit. Er war der erste prominente deutsche Profifußballer, der öffentlich erklärt hatte, homosexuell zu sein, allerdings erst nach Ende seiner aktiven Laufbahn.
Vergangene Woche hatten sich 125 queere Priester, Ordensleute und andere Mitarbeitende der katholischen Kirche im Rahmen der Initiative #OutInChurch geoutet, also ihre sexuelle Orientierung öffentlich gemacht. Queer ist ein Sammelbegriff für Menschen, die nicht heterosexuell sind sowie für jene Personen, deren geschlechtliche Identität nicht mit gesellschaftlichen Vorstellungen übereinstimmt. Unter ihnen stellen Menschen mit homosexueller Orientierung die größte Gruppe dar.
Positive Reaktionen
Auch der frühere Fußballer Marcus Urban, der seine Karriere unter anderem wegen seiner Homosexualität beendet hatte und heute Kirchengemeinden berät, lobte die Coming-out-Aktion. Dass die Mitwirkenden bisher fast ausschließlich positive Reaktionen erhalten hätten, solle auch Fußballern die Angst nehmen, sagte er im Morgenmagazin.