Pastoralreferenten besorgt über fehlenden Nachwuchs

"Das ist nicht viel anders als beim Priesternachwuchs"

Der "Berufsverband der Pastoralreferent*innen" zeigt sich besorgt über fehlenden Nachwuchs. Dass immer weniger junge Menschen sich für diesen Beruf entschieden, sei vergleichbar mit dem mangelnden Nachwuchs bei den Priestern.

Ein Pastoralreferent (l.) mit Mundschutz im Gottesdienst / © Harald Oppitz (KNA)
Ein Pastoralreferent (l.) mit Mundschutz im Gottesdienst / © Harald Oppitz ( KNA )

"Wir müssen uns grundsätzlich die Frage stellen, wie die Seelsorge von Hauptamtlichen in Zukunft noch gewährleistet werden kann", sagte der Vorsitzende Martin Holzner den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse (Sonntag) in Osnabrück. "Die Nachwuchssorgen bei uns sind groß. Das ist nicht viel anders als beim Priesternachwuchs."

Warnung vor Schwächung der Lehre

Kritisch äußerte sich der Pastoralreferent aus dem Erzbistum München-Freising auch zu einer möglichen Reduzierung theologischer Fakultäten. Dies bedeute eine "Schwächung der Lehre". Die theologische Kompetenz sei aber gerade für Pastoralreferenten wichtig und werde in Zukunft noch stärker gefragt sein.

Auch die mögliche Konzentration der Priesterausbildung an wenige Standorte werfe Fragen auf, erklärte der Theologe. "Müssten wir dann mitziehen? Die kooperative Ausbildung ist uns wichtig, aber unsere Ausbildung könnte unattraktiver werden, wenn verlangt wird, vom Heimatort in eine ganz andere Region zu ziehen." In Deutschland ist der Bestand von rund einem Dutzend Theologischen Fakultäten in staatskirchenrechtlichen Verträgen mit der Priesterausbildung verbunden. Somit gefährdet die geplante Zentrierung der Deutschen Bischofskonferenz indirekt die Existenz der Fakultäten an den Universitäten.

Pastoralreferenten arbeiten in vielen Bereichen

Pastoralreferent ist ein junger Beruf in der katholischen Kirche. Er entstand im deutschen Sprachraum um 1970 angesichts des schon damals absehbaren Priestermangels und der Aufwertung sogenannter Laien durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965). Heute arbeiten sie als Seelsorgerinnen und Seelsorger in verschiedensten Bereichen: in Pfarrgemeinden und Justizvollzugsanstalten, im Krankenhaus, in Beratungsstellen und Behinderteneinrichtungen, in der Erwachsenenbildung, aber auch in der Verwaltung einer Diözese oder in den Beraterstäben der Bischöfe. Es gibt sie in allen 27 deutschen Bistümern, außerdem in Österreich und der Schweiz.

Quelle:
KNA