Kirche muss laut Vatikan-Botschafter ehrlich aufklären

"Schnelle und umfassende Schritte"

Die Diskussion über das Münchner Missbrauchsgutachten spielt auch in der derzeitigen Arbeit des deutschen Botschafters beim Heiligen Stuhl, Bernhard Kotsch, eine große Rolle. Der fordert eine schnelle und umfassende Aufklärung.

Bernhard Kotsch, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Bernhard Kotsch, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

 "Die Kirche muss offen und ehrlich aufklären und auf die Opfer zugehen", sagte Kotsch der Mediengruppe "Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung" (Donnerstag).

Unterstützung des Instituts für Safeguarding

Nur so könne wieder Vertrauen entstehen: "Wir unterstützen zum Beispiel das von Professor Pater Hans Zollner geleitete Institut für Safeguarding an der päpstlichen Universität Gregoriana, das weltweit führend für Aufklärung und Prävention ist." Mit Papst Franziskus ist der 52-jährige Regensburger, der im Juli 2021 das Botschaftsamt übernommen hat, nach eigenen Angaben bereits mehrfach zusammengetroffen. Die bisher intensivste Begegnung sei zu Dienstbeginn bei der ersten Privataudienz gewesen. Seither habe es noch mehrere Möglichkeiten gegeben, dem Kirchenoberhaupt zu begegnen und mit ihm ein paar Worte zu wechseln.

Was macht der Deutsche Botschafter im Vatikan?

Aufgabe des Deutschen Botschafters ist es nach dessen Worten, zu beobachten und nach Berlin zu berichten, was am Heiligen Stuhl los ist. Dazu gehöre, welche Entscheidungen getroffen würden, wer zu Gesprächen empfangen werde und welche Themen gerade wichtig seien.

Daneben spiele die Außenpolitik des Vatikan eine wichtige Rolle. Der Heilige Stuhl sei eine global agierende Institution, betonte Kotsch. Bei vielen Themen wie Migration, Klima oder Abrüstung sei dieser ein wichtiger Ansprechpartner.

Quelle:
KNA