Institute, Klöster und Gesellschaften des apostolischen Lebens seien "Hüter eines sehr wichtigen Teils des Erbes der Kirche und der Menschheit", bekräftigte der Präfekt der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens, Kardinal Joao Braz de Aviz, am Donnerstag im Vatikan. Dieses Erbe bestehe aus Archiven, Büchern, künstlerischen und liturgischen Werken sowie Gebäuden.
"Ressourcen bündeln"
Gerade angesichts der Überalterung von Ordensgemeinschaften und des fehlenden Nachwuchses gehe es einerseits um die Pflege des Erbes, aber auch um die Verwaltung oder nachhaltige Nutzung von stillgelegten Gebäuden, erklärte Braz de Aviz. Daher wollten der Rat und die Kongregation "Ressourcen bündeln", etwa, um mit vereinten Kräften die Katalogisierung und fotografische Dokumentation von Kulturgütern voranzubringen.
Eine Schwierigkeit, so Braz de Aviz, sei dabei die Aktivitäten zu koordinieren. Die einzelnen Institute und Klöster hätten im Gegensatz zu den Ortskirchen eine größere Autonomie. Daher solle der am 4. und 5. Mai stattfindende Internationale Kongress "Charisma und Kreativität. Katalogisierung, Verwaltung und innovative Projekte für das kulturelle Erbe der Gemeinschaften des geweihten Lebens" verschiedene Akteure zusammenbringen.
Initativen da, aber unbekannt
Der Leiter des Päpstlichen Kulturrats, Kardinal Gianfranco Ravasi, betonte, dass es nicht an Initiativen mangele, allerdings seien diese oft isoliert und nur einem begrenzten Kreis bekannt. Ravasi ging zudem auf die Altersstruktur der Ordensgemeinschaften ein. Ziel der Konferenz sei es auch, die "Last der Bewahrung zu einer Gelegenheit der Erneuerung" werden zu lassen. Die Katalogisierung sei hierbei die "primäre und unverzichtbare Maßnahme für die Kenntnis, die Quantifizierung, den Schutz und die Erhaltung von Kulturgütern in ihrer Komplexität".