Die Spannung und Ungewissheit seien groß, berichtet der katholische Bischof von Odessa-Simferopol, Stanislaw Szyrokoradiuk, im Telefonat mit der Presseagentur Kathpress (Donnerstag). "Niemand weiß, wann der nächste Angriff folgt", so der Bischof. Die Befürchtungen einer Ausweitung des Krieges bestätigten sich nun; derzeit seien 20 Städte zugleich unter Beschuss.
Auch in Odessa habe es in den frühen Morgenstunden Angriffe auf das nahe der Stadt befindliche Militärlager gegeben, berichtet der Bischof. Das Stadtzentrum sei bislang nicht betroffen. In Kiew und Charkiw sei die Situation allerdings schlimmer.
"Alle Priester sind geblieben"
Er selbst habe dennoch die Morgenmesse gefeiert, zu der viele Gläubige gekommen seien. Die Kirche sehe es als ihre Aufgabe, vor Ort bei den Menschen zu sein. "Alle Priester sind geblieben", so der Bischof und Franziskaner.
Seelsorge sei wichtig angesichts der Bedrohung. Szyrokoradiuk wörtlich: "Uns bleibt nur noch das Gebet um Frieden, und wir bitten auch die Menschen auf der ganzen Welt darum." Frieden bleibe "trotz allem unsere Hoffnung".