Der Chefredakteur kommentiert

Lass ab vom Bösen. Suche Frieden und jage ihm nach!

K wie Karneval? Oder K wie Krieg? Das DOMRADIO streicht sein Karnevalsradioprogramm und Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen meldet sich mit einer radikalen Friedensbotschaft.

"Lass ab vom Bösen und tue Gutes. Suche Frieden und jage ihm nach!"

So heißt es in den uralten Psalmen der Bibel. Aber was helfen solche frommen Sprüche, wenn die Machthaber dieser Welt den Willen Gottes mit Füßen treten? Wenn sie in den Krieg ziehen. Wenn Sie die Waffen rausholen. Direkt vor unserer Haustür. Mitten in Europa. Ich gehöre zu einer Generation, die seit über einem halben Jahrhundert den Krieg nur aus dem Fernsehen oder den Geschichtsbüchern kannte. Wenn die Oma vom Krieg erzählte, war das wie aus einer anderen Zeit. Jetzt erlebe ich – erleben wir, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Wenn Putins Truppen ohne Grund einfach in die Ukraine einmarschieren, erscheint plötzlich vieles möglich, was vorher undenkbar erschien. Helfen da im Krieg fromme Appelle vom Papst und Bischöfen? Offensichtlich nicht. 

Kriegstreiber, Kriegsherren, Machthaber, die einfach so Städte einnehmen, kennt auch die Bibel. Auch Jesus der Friedensfürst. Seine Friedensbotschaft ist radikal: Nicht Auge um Auge, Zahn um Zahn – sondern auch die andere Wange hinhalten. Radikaler geht es nicht – aber in einer Zeit, in der Massenvernichtungswaffen bereitstehen, die die ganze Menschheit gleich mehrfach auslöschen könnten, gibt es dazu erst recht keine Alternative.

Lass ab vom Bösen und tue Gutes. Suche Frieden und jage ihm nach!“ 

Ingo Brüggenjürgen, Chefredakteur

PS: Sehr schweren Herzens haben wir uns am frühen Morgen der Weiberfastnacht dafür entschieden, unsere Karnevalsberichterstattung on Air und online einzustellen. Dabei standen unsere jecken Moderatorinnen Uta und Heike schon in den Startlöchern. Die Volontärinnen waren voller Vorfreude auf ihr ersten Karneval in Köln und bei DOMRADIO.DE. Aber es geht nicht. Statt Alaaf und Helau nun also ein Stoßgebet für den Frieden. Wir bitten um Ihr Verständnis. 

Quelle:
DR