Misereor mahnt zu mehr Einsatz in Klimakrise

"Globaler Süden besonders betroffen"

Mehr Einsatz für den Klimaschutz fordert das Werk für Entwicklungszusammenarbeit Misereor. 1,7 Milliarden Menschen seien von Schäden und Verlusten durch die Klimakrise betroffen, so Misereor-Klimareferentin Anika Schroeder am Samstag.

Symbolbild Klimawandel / © Seamind 224 (shutterstock)

Die Misereor-Klimareferentin Anika Schroeder äußerte sich vor der Veröffentlichung des zweiten Teils des 6. Sachstandsberichts des Weltklimarates IPCC am Montag.
Die Auswirkungen träfen vor allem "die von Armut und Marginalisierung besonders betroffenen Menschen im Globalen Süden", erklärte die Expertin.

Sie könnten der Klimakrise wenig entgegensetzen, etwa aufgrund prekärer Wohnverhältnisse, geringer Ersparnisse sowie fehlenden Katastrophenschutzes. Durch verschleppten Klimaschutz würden  die Krisenspiralen auf der Welt" weiter angetrieben, beispielsweise in den Bereichen Gesundheit, Frieden, Ernährung und Entwicklung.

Schnelles Handeln in Klimakrise aber möglich

Der Sachstandsbericht zeige jedoch auch, dass schnelles Handeln möglich sei, betonte Schroeder. Jedes zehntel Grad vermiedene Temperatur-Erhöhung verbessere den Handlungsspielraum von verwundbaren Bevölkerungsgruppen.

Zugleich seien die "Grenzen der Anpassung" vielerorts bereits überschritten. Daher brauche es mehr Unterstützung für die Betroffenen. Deutschland müsse dafür Sorge tragen, dass entsprechende Mittel "auch direkt bei indigenen und anderen lokalen Gemeinschaften ankommen".

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA
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