Die Misereor-Klimareferentin Anika Schroeder äußerte sich vor der Veröffentlichung des zweiten Teils des 6. Sachstandsberichts des Weltklimarates IPCC am Montag.
Die Auswirkungen träfen vor allem "die von Armut und Marginalisierung besonders betroffenen Menschen im Globalen Süden", erklärte die Expertin.
Sie könnten der Klimakrise wenig entgegensetzen, etwa aufgrund prekärer Wohnverhältnisse, geringer Ersparnisse sowie fehlenden Katastrophenschutzes. Durch verschleppten Klimaschutz würden die Krisenspiralen auf der Welt" weiter angetrieben, beispielsweise in den Bereichen Gesundheit, Frieden, Ernährung und Entwicklung.
Schnelles Handeln in Klimakrise aber möglich
Der Sachstandsbericht zeige jedoch auch, dass schnelles Handeln möglich sei, betonte Schroeder. Jedes zehntel Grad vermiedene Temperatur-Erhöhung verbessere den Handlungsspielraum von verwundbaren Bevölkerungsgruppen.
Zugleich seien die "Grenzen der Anpassung" vielerorts bereits überschritten. Daher brauche es mehr Unterstützung für die Betroffenen. Deutschland müsse dafür Sorge tragen, dass entsprechende Mittel "auch direkt bei indigenen und anderen lokalen Gemeinschaften ankommen".