New Yorks Kardinal zeigt Solidarität mit Ukrainern

"Lassen Sie mich wissen, wie wir helfen können"

New Yorks Kardinal Timothy Dolan hat der ukrainisch-katholischen Gemeinschaft der Stadt seine Solidarität und Hilfe zugesichert. "Weltliche Führer mögen uns im Stich lassen, aber der Herr wird es nie tun", betont Dolan.

Demonstranten protestieren in New York gegen die russische Invasion der Ukraine / © Milo Hess (dpa)
Demonstranten protestieren in New York gegen die russische Invasion der Ukraine / © Milo Hess ( dpa )
Kardinal Timothy M. Dolan, Erzbischof von New York / © Paul Haring (KNA)
Kardinal Timothy M. Dolan, Erzbischof von New York / © Paul Haring ( KNA )

"Lassen Sie mich wissen, wie wir helfen können", sagte Dolan bei einem Besuch der Messe in der Gemeindekirche St. George in Lower Manhattan am Sonntag (Ortszeit). "Weltliche Führer mögen uns im Stich lassen, aber der Herr wird es nie tun", so der Erzbischof vor den rund 100 Gottesdienstbesuchern.

Hoffnungslosigkeit in Bezug auf die Familien

Der Besuch Dolans sei für die rund 150.000 Ukrainer in der Stadt, der größten ukrainischen Gemeinschaft in den USA, von allergrößter Bedeutung, sagte der zuständige ukrainisch-katholische Bischof von Stamford, Paul Chomnycky.

Die Ukrainer in New York fühlten sich "hoffnungslos", weil sie nicht wissen, "wie sie ihren Familien und Freunden in der Heimat helfen können", so Chomnycky. Russlands Präsidenten Wladimir Putin nannte er ein "gestörtes Individuum". Dieser allein sei für den Krieg verantwortlich, da die Mehrheit des russischen Volkes mit der Militäraktion nicht einverstanden sei.

Gleichzeitig warf Chomnycky der russisch-orthodoxe Kirche vor, ein "Werkzeug der herrschenden Regierung" zu sein. Ähnlich hatte sich vor wenigen Tagen auch der der ukrainisch-katholische Erzbischof von Philadelphia, Borys Gudziak, geäußert.

Kyrill I.: "Kräfte des Bösen"

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I. hatte zuvor die Gegner Russlands als "Kräfte des Bösen" bezeichnet. Angesichts der "gegenwärtigen politischen Situation" in der Ukraine müsse alles getan werden, "um den Frieden zwischen unseren Völkern zu bewahren und gleichzeitig unsere gemeinsame historische Heimat vor allen Handlungen von außen zu schützen, die diese Einheit zerstören können". Gleichzeitig rief der Patriarch die Gläubigen auf, für den Frieden und für die Einheit der ukrainisch-orthodoxen Kirche zu beten. Das Moskauer Patriarchat erkennt die seit 2018 autokephale (eigenständige) Orthodoxe Kirche der Ukraine weiterhin nicht an.

Quelle:
KNA