Katholische Bischöfe in Asien warnen vor Nuklearkrieg

"Rückkehr des Krieges nach Europa schockiert uns"

Die Furcht nimmt zu. Kardinal Charles Bo, Präsident der Vereinigung der katholischen Bischofskonferenzen in Asien, hat in einem dramatischen Appell vor einem weltweiten Nuklearkrieg als Folge des Kriegs in der Ukraine gewarnt.

Ein beschädigtes und ausgebranntes Militärfahrzeug nach Kämpfen in Charkiw / © Marienko Andrew (dpa)
Ein beschädigtes und ausgebranntes Militärfahrzeug nach Kämpfen in Charkiw / © Marienko Andrew ( dpa )

Wie missio Aachen am Freitag mitteilte, appellieren auch weitere prominente Partner des katholischen Hilfswerks an Russlands Präsident Wladimir Putin, die Kämpfe gegen die Ukraine sofort einzustellen.

Kardinal Charles Bo / © Cristian Gennari (KNA)
Kardinal Charles Bo / © Cristian Gennari ( KNA )

"Der Albtraum einer globalen Selbstvernichtung ist möglich geworden, die Welt steht am Abgrund", schreibt Kardinal Bo, der als Erzbischof von Yangon in Myanmar derzeit nach dem Militärputsch in seinem Land nach friedlichen Lösungen sucht. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts mit zwei Weltkriegen lehre, dass es im Krieg keine Gewinner gebe, so Kardinal Bo.

Appell an Russland

"Wir appellieren direkt an Russland als Mitglied des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, alle Angriffe gegen die Ukraine einzustellen, und im Rahmen der Vereinten Nationen alle anstehenden Fragen friedlich zu lösen."

Father Shay Cullen (missio)
Father Shay Cullen / ( missio )

Der katholische Priester Shay Cullen, missio-Projektpartner in den Philippinen und weltweit bekannt als Menschenrechtsaktivist, ruft in einem Beitrag für den Blog LiCAS ebenfalls zum Protest gegen den Angriffskrieg von Wladimir Putin auf.

"Nicht zu begreifen"

"Die Rückkehr des Krieges nach Europa schockiert uns und ist nicht zu begreifen. Es wird ein Krieg ohne Ende sein und seine Folgen Generationen beschäftigen", schreibt er. "Wenn wir angesichts des Bösen, der Untaten und der Menschenrechtsverletzungen schweigen, werden wir zu Komplizen der Verbrecher, weil wir es unterlassen, dagegen aufzustehen", so Cullen.

"Wir beobachten, dass unsere Partnerinnen und Partner in Afrika, Asien und Ozeanien den Krieg in Europa aufmerksam verfolgen. Sie haben Angst, dass dieser Krieg alle autoritären Regime weltweit noch mehr ermutigt, auf Gewalt und Unterdrückung in der Außen- und Innenpolitik zu setzen, um ihre Interessen durchzusetzen", erklärte missio-Pressesprecher Johannes Seibel.

Quelle:
KNA