Bonifatiuswerk schickt BONI-Busse in die Ukraine

Hilfe in rapsgelb

Die Hilfe für die Menschen in der Ukraine kommt von Privatpersonen, Organisationen oder Hilfswerken, wie etwa dem Bonifatiuswerk. Das stellt gleich mehrere BONI-Busse zur Verfügung, um Notleidenden auf verschiedene Art zu helfen.

Ein BONI-Bus des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken (Bonifatiuswerk)
Ein BONI-Bus des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken / ( Bonifatiuswerk )

DOMRADIO.DE: Wie helfen Sie konkret mit diesen Bussen?

Monsignore Georg Austen (Generalsekretär des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken): Es ist entsetzlich, was wir an Nachrichten und Bildern aus der Ukraine, aus diesem Krieg zugespielt bekommen. Wir erleben bundes- und europaweit eine außerordentliche Spenden- und Hilfsbereitschaft. Es ist sehr beeindruckend, wie groß das Engagement von Helferinnen und Helfern ist.

Georg Austen / © Andreas Kuehlken (KNA)
Georg Austen / © Andreas Kuehlken ( KNA )

Wir als Bonifatiuswerk haben in Deutschland die Anschaffung sehr vieler rapsgelber BONI-Busse unterstützt, die in verschiedenen Einrichtungen und Gemeinden im Einsatz sind. Derzeit sind in Deutschland circa 600 solcher mobiler Glaubenshelfer unterwegs. Beispielsweise haben wir in der letzten Woche zwei dieser Busse der ukrainisch griechisch-katholischen Gemeinde in Paderborn leihweise zur Verfügung gestellt. Damit sollen auf dem Hinweg Hilfsgüter in die Ukraine gebracht werden und auf dem Rückweg geflüchtete Menschen von dort nach Deutschland gefahren werden.

Aber auch aus unseren Fördergebieten wie in Estland und Lettland und einer ganzen Reihe von kirchlichen Einrichtungen hier in Deutschland werden die BONI-Busse zum Hilfseinsatz eingesetzt. Wichtig für uns als Bonifatiuswerk ist, dass diese große Hilfe auch fachlich koordiniert wird.

DOMRADIO.DE: Sind die Busse jetzt schon prall gefüllt unterwegs?

Austen: Die beiden Busse hier aus Paderborn sollen diese Woche aufbrechen. Aber eine ganze Reihe von Bussen ist bereits unterwegs. Beispielsweise hat ein Projektpartner in Lettland, ein katholisches Studentenwohnheim in der Hauptstadt in Riga, eine große Hilfsaktion auf die Beine gestellt.

Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken

Das Bonifatiuswerk wurde 1849 in Regensburg bei der dritten Generalversammlung der Katholischen Vereine Deutschlands – einem Vorläufer der heutigen Katholikentage – als „Bonifacius-Verein für die kirchliche Mission in Deutschland“ gegründet. Namensgeber ist der als Apostel der Deutschen geltende heilige Bonifatius (672/675-754).

Bonifatiuswerk / © Andreas Kühlken (KNA)
Bonifatiuswerk / © Andreas Kühlken ( KNA )

Zudem sind schon viele Hilfstransporte von Unternehmen oder auch Mitarbeitern unterwegs zur polnisch-ukrainischen Grenze, um medizinische Hilfsgüter zu transportieren und ukrainische Geflüchtete mit zurückzubringen. Die Dominikanerinnen in Riga haben ihren BONI-Bus zum Beispiel an ein Ehepaar verliehen. Viele der geretteten Geflüchteten kommen dann bei Verwandten oder in katholischen Einrichtungen unter.

Die Menschen im Baltikum sind allerdings auch in großer Sorge, dass sich der Konflikt ausweiten könnte. Das ist etwas, dass die Menschen dort mit den Ukrainern auch im Gebet vereint - aber auch vereint, um den Ukrainern zu helfen und den Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten aus der Not zu helfen.

DOMRADIO.DE: Was sind denn das für Hilfsgüter?

Austen: Das sind außer medizinischen Hilfsgütern auch Babynahrung, Essen, Konserven und Hygieneartikel. In manchen Regionen der Ukraine geht es auch um Kleidung. Aber es ist immer eine doppelte Geschichte:

Das eine ist, Hilfsgüter zu transportieren. Die andere Seite ist die große Zahl der Geflüchteten mitaufnehmen zu können. Das ist es, wo wir einen Rahmen setzen wollen und wo wir als Bonifatiuswerk den Einrichtungen in der Diaspora im Rahmen unserer Möglichkeiten eine Hilfe sein wollen.

DOMRADIO.DE: Wer fährt denn diese Busse?

Austen: Das sind häufig auch Freiwillige. Die beiden Boni-Busse, die wir der ukrainisch griechisch-katholischen Gemeinde in Paderborn zur Verfügung gestellt haben, fährt zum Beispiel Ihor Tril, der Vikar vom Pastoralverbund, und ein Gemeindemitglied. Es sind sowohl Hauptberufliche aus unseren kirchlichen Einrichtungen als auch sehr viele Ehrenamtliche. Es ist sehr beeindruckend, wie groß die Hilfe aus Deutschland ist und sich die Solidarität mit den betroffenen Menschen in der Ukraine zeigt.

Das Interview führte Florian Helbig.

Quelle:
DR