Erzbischof Schick begrüßt Waffenlieferung an Ukraine

"Müssen unsere Werte verteidigen"

Erzbischof Ludwig Schick hat den Krieg in der Ukraine als einen Angriff auf die Menschenrechte bezeichnet und zugleich das Recht auf Verteidigung unterstrichen. Unter diesem Aspekt sehe er auch Waffenlieferungen als notwendig an.

Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan endet / © Torsten Kraatz/Bundeswehr (dpa)
Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan endet / © Torsten Kraatz/Bundeswehr ( dpa )
Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg / © Julia Steinbrecht (KNA)
Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Bamberger Erzbischof Schick sprach am Samstag im Vespergottesdienst zum Pirckheimer-Tag in Nürnberg auch über Aufrüstung in der Bundeswehr. Diese sei wichtig, "weil wir jahrelang den Verteidigungsfall gar nicht im Blick hatten".

Selbstverteidigung in Bibel begründet

Das Recht und die Pflicht zur Selbstverteidigung sei in der Bibel begründet, betonte der Erzbischof. "Wir müssen unsere Werte verteidigen, und zu den wichtigsten Werten gehören die Menschenrechte." Im Krieg gegen die Ukraine würden die Menschenrechte mit Füßen getreten.

Deutschland liefert Waffen der Bundeswehr an Ukraine

Deutschland liefert Waffen aus den Beständen der Bundeswehr an die Ukraine. Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Samstag mitteilte, werden die ukrainischen Streitkräfte mit 1000 Panzerabwehrwaffen sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ "Stinger" unterstützt. Die Waffen würden so schnell wie möglich an die Ukraine geliefert.

Protest gegen Atomwaffen in Deutschland / © Kay Nietfeld (dpa)
Protest gegen Atomwaffen in Deutschland / © Kay Nietfeld ( dpa )

Er machte zugleich deutlich, dass die Menschenrechte immer und überall verteidigt werden müssten. "Wir spüren auch, dass wir innerhalb Deutschlands und in ganz Europa gegen Rechtsradikale, Populisten und Nationalisten vorgehen müssen, um die Freiheit zu erhalten", sagte Schick.

Caritas-Pirckheimer-Haus

Die Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH) in Nürnberg begeht den Pirckheimer-Tag jedes Jahr in Erinnerung an die Namensgeberin Caritas Pirckheimer (1467-1532). Der Tag stand dieses Jahr unter dem Motto "Menschenrechte - dranbleiben".

Mit dem Pirckheimer-Preis geehrt wurden der ehrenamtlich tätige gemeinnützige Verein Nürnberger Menschenrechtszentrum und der Flüchtlingsdienst der Jesuiten in Deutschland.

Das CPH beherbergt derzeit zehn geflüchtete Ukrainerinnen mit ihren Kindern. Für ihre Versorgung wurden am Samstag Spenden gesammelt.

Quelle:
KNA